Moskau, 30. Januar 2017 — Der Staatskonzern GK Roskosmos hat den Raketentriebwerksbauer Woronesher Mechanisches Werk (WMS) der in Chimki bei Moskau beheimateten Wissenschaftlichen Produktionsvereinigung NPO Energomasch unterstellt. Dieser Schritt sei bereits länger geplant und erfolge im Rahmen der Bildung einer einheitlichen Struktur im Triebwerksbau, meldet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Montag unter Berufung auf eine Roskosmos-Mitteilung.
In der Mitteilung heißt es weiter, Roskosmos setze die Reform der gesamten Raketen- und Raumfahrtbranche zur Erhöhung der Qualität und Konkurrenzfähigkeit der Raketentechnik fort.
Wie die Zeitung Kommersant dazu schreibt, habe sich die GK Roskosmos dazu entschlossen, um die „kritische Situation zu korrigieren“, die sich in Woronesh durch die Verletzung der Produktionsdisziplin ergeben habe. Das habe zu einer Rückrufaktion für die zweiten und dritten Raketenstufen des schweren Proton-Trägers geführt.
Die Proton-Starts, die vorerst wegen Qualitätsmängeln gestoppt sind, sollen in etwa dreieinhalb Monaten wieder aufgenommen werden. Wie es bei den Sojus-Drittstufen weiter geht, die ebenfalls nach Woronesh zurückbeordert wurden, ist bislang nicht bekannt.
© Gerhard Kowalski