Moskau, 22. Januar 2017 — Russland will in absehbarer Zeit Kosmonauten und Nachschub bereits in drei statt wie bisher in sechs Stunden zur Internationalen Raumstation ISS bringen. Spezialisten des Konzerns RKK Energija arbeiteten derzeit an dem neuen Schema, das Ende 2017/2018 zur Verfügung stehe, berichtet die Nachrichtenagentur TASS. Sie beruft sich dabei auf einen Vortrag, den Spezialisten des Unternehmens demnächst bei den Akademischen Lesungen zur Raumfahrt halten sollen.
Das neue Schema, bei dem bemannte und unbemannte Raumschiffe schon nach zwei Erdumkreisungen an die Station ankoppeln, könne in Zukunft auch bei Doppelstarts zum Mond und bei Flügen des neuen bemannten Raumschiffes Federazija von Wostotschny im Amur-Gebiet zur ISS angewandt werden, heißt es weiter. Dazu sei von der RKK Energija eine Steuerungsmethode entwickelt worden, bei der das Raumschiff auf eine Umlaufbahn gebracht werden könne, die nicht mit der der Station übereinstimmt. Durch einen zusätzlichen Wechsel des Bahnneigungswinkels werde eine bedeutende Verringerung des Treibstoffverbrauchs für das dann erfolgende Einschwenken auf die Kopplungsbahn erzielt.
Die Einführung des neuen Schemas erfordere die Schaffung eines Transportsystems der neuen Generation mit Trägerraketen und Raumschiffen mit digitaler Steuerung und automatischen Systemen für die Satellitennavigation, die einen operativen Zugang zur ISS und zu Objekten im erdnahen Weltraum haben, wird betont. Das sei 2017/18 bei Progress-MS-Frachtern der Fall, die mit einer Sojus-2.1-Trägerrakete gestartet werden.
© Gerhard Kowalski