Shukowski, 4. Januar 2017 — Der legendäre russische Testpilot und Kosmonaut Igor Wolk ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 79 Jahren, teilte die Verwaltung seines Heimatortes Shukowski bei Moskau mit.
Wolk hat als Testpilot des Ministeriums für Luftfahrtindustrie (MAP) der damaligen UdSSR ab 1965 alle Kampfmaschinentypen erprobt und geflogen. Auf seinem Konto standen 7.000 Flugstunden.
Seit Juli 1977 gehörte der gebürtige Ukrainer einer Spezialistengruppe im Rahmen des Buran-Programms an. Zwei Jahre später begann er parallel dazu seine Kosmonautenausbildung im Sternenstädtchen bei Moskau.
Am 17. Juli 1984 flog Wolk gemeinsam mit Swetlana Sawizkaja und Wladimir Dshanibekow für elf Tage zur Raumstation Salut 7.
Am 10. November 1985 unternahm Wolk mit seinem Kollegen Rimantas Stankevicius den ersten Flug mit einem sogenannten Analog der künftigen sowjetischen Raumfähre. Bis April 1988 folgte ein weiteres Dutzend solcher Tests. Am 10. Dezember 1986 vollzogen die beiden Männer die erste vollautomatische Landung des Modells.
Der Buran selbst ist nur einmal – am 15. November 1988 — erfolgreich unbemannt geflogen. Dann wurde das Prestigeobjekt aus Kostengründen und mangels entsprechender Nutzlasten eingestellt.
Nach seinem aktiven Dienst war Wolk als Stadtratsabgeordneter in Shukowski und führend in mehreren Verbänden tätig, so in der Internationalen Gesellschaft der Testpiloten.
© Gerhard Kowalski