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Credit: AO Russische Kosmische Systeme
Credit: AO Russische Kosmische Systeme

Moskau,  28. Dezember 2016 –  Die Suche nach den Ursachen für den Absturz des russischen Frachtraumschiffes Progress MS-04  ist immer noch nicht abgeschlossen. Die Arbeit der Untersuchungskommission, die eigentlich am heutigen Mittwoch beendet sein sollte,  wurde nun bis zum 30. Dezember verlängert,  teilte der Staatskonzern GK Roskosmos in Moskau mit.

Probleme bereitet den Spezialisten vor allem die Tatsache, dass am 1. Dezember 383 Sekunden nach dem Start der Sojus-U-Trägerrakete die Telemetrie abgebrochen ist. Zu diesem Zeitpunkt war der Frachter schon von der dritten Raketenstufe abgetrennt gewesen. Insofern ist es nicht ausgeschlossen,  dass der Fehler,  der zum Absturz führte,  beim Frachter selbst zu suchen ist.

Progress MS-04 war rund 190 Kilometer über der Bergrepublik Tuwa in Sibirien “zerstört“ worden. Dabei gingen gut 2,4 Tonnen Nachschub für die  Internationale Raumstation ISS verloren. Der Frachter verglühte zum größten Teil in den dichten Schichten der Atmosphäre. Inzwischen wurden lediglich vier Wrackteile gefunden,  darunter ein Wassertank und ein Elektromotor.

Bei dem Absturz gingen wichtige Versorgungsgüter,  Ausrüstungen und wissenschaftliche Apparaturen sowie auch persönliche Festtagsgeschenke für die sechsköpfige russisch-amerikanisch-französische ISS-Besatzung verloren. Die Station verfügt aber über genügend Lebensmittelreserven bis zum Start des nächsten Progress-Frachters,  der derzeit noch für den 2. Februar geplant ist.

© Gerhard Kowalski