Luzern, 1. Dezember 2016 — Die für Raumfahrt zuständigen Minister der 22 Mitgliedstaaten der Europäischen Weltraumorganisation ESA und Kanadas sind am Donnerstag im schweizerischen Luzern zusammengetreten, um ihre Strategie und Politik für die kommenden Jahre festzulegen. Auf der zweitägigen Veranstaltung soll die Vision einer vereinten Raumfahrt in Europa in der neuen Ära der Raumfahrt 4.0 vorangetrieben werden. Dabei geht es um die Genehmigung von insgesamt elf Milliarden Euro für Zukunftsprojekte.
Mit besonderer Spannung wird eine Entscheidung über das Engagement der ESA bei der Internationalen Raumstation ISS über das Jahr 2020 hinaus erwartet. Der derzeitige Vertrag läuft 2020 aus. Die anderen ISS-Partner haben sich bereits für eine Verlängerung bis mindestens 2024 entschieden.
Die vereinte Raumfahrt in Europa beschreibt die intensive Zusammenarbeit verschiedener europäischer Einrichtungen zur Stärkung Europas.
Das Konzept Raumfahrt 4.0 steht für die Weiterentwicklung des Raumfahrtsektors hin zu einer neuen Ära, die sich durch neue Gegebenheiten auszeichnet und mittels eines Zusammenspiels von Regierungen, Privatsektor, Gesellschaft und Politik eingeleitet wird. Das Konzept lehnt sich dabei an das Konzept Industrie 4.0 an, mit dem es dicht verwoben ist und das in den Bereichen Fertigung und Dienstleistung die vierte industrielle Revolution einläutet, wie die ESA mitteilte.
© Gerhard Kowalski