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Credit: ZPK
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Credit: GK Roskosmos
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Baikonur,  17. November 2016 —  Ein russisches Raumschiff mit drei Astronauten an Bord ist seit Donnerstagabend auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS. Sojus MS-03 (MS steht für modernisierte Systeme) bringt Oleg Nowizki (Russland),   Thomas Pesquet (ESA/Frankreich) und Peggy Whitson (USA) auf die Umlaufbahn. Der Start erfolgte um 21.20 Uhr deutscher Zeit vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan. Die Kopplung an die Station ist für Samstagabend geplant.

Mit dem Trio erreicht die 50. ISS-Stammbesatzung wieder ihre Soll-Stärke von sechs Mitgliedern. Seit dem 30. Oktober arbeiten der Amerikaner Shane Kimbrough sowie die Russen Sergej Ryshikow und Andrej Borissenko allein in der Schwerelosigkeit.

Für Nowizki ist es die zweite Weltraummission,  für Whitson sogar die dritte. Pesquet ist Weltraumneuling. Nowizki,  der aus Belorussland stammt,  nimmt eine Flagge seines Geburtslandes mit zur Station,  obwohl eigentlich politische Demonstrationen dort möglichst unterlassen werden sollen. Der belorussische Botschafter in Kasachstan überraschte denn auch bei der Vorstartpressekonferenz am Mittwoch die internationale Journalistentruppe mit der Feststellung seines Präsidenten Alexander Lukaschenko,   dass er Nowizki für diese Geste „besondere Anerkennung“ zolle. Der Kosmonaut selbst sagte auf die Frage eines ausländischen Journalisten,  dass es ungeachtet der komplizierten geopolitischen Lage in der ISS keinen Platz für „politische Meinungsverschiedenheiten gab und gibt“.

„Die ISS ist unser aller Haus,  das ist ein Ort der Freundschaft“,  sagte Nowizki. „Wir arbeiten hier zusammen und lassen uns nicht von der Politik ablenken.“ Die Station sei das „höchste Zeichen“ der internationalen Zusammenarbeit auf der Erdumlaufbahn.

Hinweis für alle,  die Russisch sprechen:  Auf der Website des Staatskonzerns GK Roskosmos (roscosmos.ru ) findet man unter der Rubrik „informazionnyje resursy“ ein Blog der Frau Nowizkis,   der Journalistin Julija Andrejewa. Darin schildert sie die Mission ihres Mannes aus ihrer ganz persönlichen Sicht.

© Gerhard Kowalski