Moskau, 9. November 2016 — Er ist der einzige US-Bürger, der sich zum Zeitpunkt der Präsidentenwahlen außerhalb der Erde befand: Astronaut Shane Kimbrough. Deshalb hat er bereits am Montag seine Wahlentscheidung aus der Internationalen Raumstation ISS per Mail nach Houston (Texas) geschickt. Die Stadt, in der sich das Kontrollzentrum der Luft- und Raumfahrtbehörde NASA befindet, gilt nach einem Gesetz von 1997 als Wohnort aller Astronauten.
Wem Kimbrough, der seit dem 21. Oktober mit zwei Russen in der Station arbeitet, seine Stimme gegeben hat, unterliegt natürlich dem Wahlgeheimnis.
Spannend ist indes, was nun mit dem US-Raumfahrtprogramm nach dem Machtwechsel im Weißen Haus geschieht. Das Thema hat im Wahlkampf von Donald Trump keine Rolle gespielt. Tatsache ist aber, dass das Programm nicht von der NASA bestimmt wird, wie viele irrtümlich glauben, sondern vom Präsidenten. So hatte der noch amtierende Präsident Barack Obama nach dem Wahlsieg über George W. Bush dessen Raumfahrtpläne rigoros zusammengestrichen.
© Gerhard Kowalski