Moskau, 4. November 2016 — Schon lange ist die Rede davon, jetzt wurden erste Details des Projekts bekannt: Die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA will 2023 mit dem Bau einer Internationalen Mond-Raumstation beginnen, berichtet die Moskauer Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Freitag. Sie beruft sich dabei auf ein Treffen von Vertretern der NASA mit Raumfahrtspezialisten aus Russland, Europa, Japan und Kanada, das in Houston (Texas) hinter verschlossenen Türen stattgefunden habe.
Die Station soll 2028 fertig sein und den Erdtrabanten quasi als „kleine ISS“ umkreisen. Die Elemente dafür sollen mit dem neuen US-Raumschiff Orion und der Schwerlastrakete SLS zum Mond gebracht werden. Als erste Bauteile sind ein 8,5 Tonnen schwerer Energieblock und die Triebwerke der Station geplant. Ein Teil der Ionentriebwerke kommt möglicherweise von der Europäischen Weltraumorganisation ESA, heißt es. Die Russen steuern ein Schleusenmodul für Ausstiege in den freien Raum bei. Als Träger ist auch die neue Angara-5-Rakete im Gespräch.
Die NASA will die Station als Testfeld für jene Technologien benutzen, die unter anderem für spätere Flüge zum Mars erforderlich sind.
© Gerhard Kowalski