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Moskau, 29. Oktober 2016 — Russland zieht sein für 2017 angekündigtes Sparprogramm konsequent durch. Im kommenden Jahr starten zwei der vier Sojus MS-Besatzungen mit nur zwei statt drei Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS. In beiden Fällen wurde das zweite russische Besatzungsmitglied gestrichen. Zuvor hatte der Staatskonzern GK Roskosmos angekündigt, die Zahl der Kosmonauten im russischen Segment vorübergehend aus Kosten- und Effektivitätsgründen von drei auf zwei zu reduzieren.

Offenbar ist es Roskosmos in der Kürze der Zeit nicht gelungen, für die beiden frei werdenden Plätze geeignete ausländische Kandidaten zu finden. Die Plätze könnten nun für einen russischen Weltraumroboter oder eine andere zusätzliche Nutzlast von maximal 80 Kilogramm genutzt werden, wie es hieß. Die genauen Starttermine für die vier Mannschaften wurden indes von Roskosmos nicht mitgeteilt.

Als erste Zweiermannschaft starten der Russe Fjodor Jurtschichin und sein US-Kollege Jack Fischer. Ihnen folgen der Russe Sergej Rjasanski, der Amerikaner Randolph Bresnik und der Italiener Paolo Nespoli. Dann kommen Alexander Missurkin (Russland) und Mark Vande Hey als zweite Zweier-Crew. Der vierten Mannschaft gehören der Russe Alexander Skworzow, der Amerikaner Scott Tingle und der Japaner Norishige Kanai an.

Aus der Roskosmos-Mitteilung geht ferner hervor, dass Anton Schkaplerow (Russland), Alexander Gerst (ESA/Deutschland) und Janet Epps (USA) als Doubles dieses Trios fungieren. Damit erhält Gerst, der 2018 seinen zweiten Flug absolviert, einen neuen Kommandanten. Bisher war Alexander Samokutjajew im Gespräch. Er wurde jedoch aus gesundheitlichen Gründen aus dem Training genommen.

© Gerhard Kowalski