Sternenstädtchen, 5. August 2016 — Der russische Sechsfachkosmonaut Juri Malentschenko (auf dem Bild in der Mitte) denkt vorerst nicht an einen neuen Flug ins All. Und wenn er doch noch einmal starten sollte, dann auf keinen Fall, um nur einen neuen Langzeitflugweltrekord aufzustellen, sagte Malentschenko am Freitag auf einer Pressekonferenz im Kosmonautenausbildungszentrum (ZPK) Juri Gagarin im Sternenstädtchen bei Moskau. Der Grund für eine solche Mission müsste entweder ein „wichtiges Ziel“ bei einem Langzeitflug zu einer Raumstation oder etwa zu einer Mondbasis sein, fügte er hinzu.
Malentschenko, sein US-Kollege Timothy Kopra und der britische ESA-Astronaut Timothy Peake waren am 18. Juni nach 186 Tagen im All wieder von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt. Kopra und Peake lobten den Russen auf der Pressekonferenz über den grünen Klee. Er hätte sich keinen besseren Kommandanten wünschen können, sagte der Amerikaner. Er verwies dabei unter anderem auf Malentschenkos Professionalität, als das automatische Kopplungssystem ihres Sojus-Raumschiffes ausfiel und der Russe die Kapsel sicher per Hand an die ISS andockte.
Malentschenko hat nach seinen sechs Flügen insgesamt 827 All-Tage auf seinem Konto. Aktueller Weltrekordler ist sein Landsmann Gennadi Padalka mit 878 Tagen. Der würde nach eigener Aussage gern noch einmal fliegen, um die 1.000-Tage-Grenze zu überbieten.
© Gerhard Kowalski