Washington, 30. Juli 2016 — Die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA hat das kalifornische Privatunternehmen SpaceX am Freitag mit einem zweiten bemannten Flug zur Internationalen Raumstation ISS beauftragt. Die Order sei ein weiterer Schritt zur Wiederherstellung der Fähigkeit der USA, vom eigenen Territorium wieder bemannte Flüge durchzuführen, sagte NASA-Managerin Kathy Lueders zu der Entscheidung. Den ersten Auftrag hatte SpaceX im November 2015 erhalten.
Im Mai und Dezember vergangenen Jahres waren bereits zwei Flüge an den Boeing-Konzern vergeben worden. Die Verträge sehen vor, dass jedes der beiden Unternehmen, die dafür zusammen 6,8 Milliarden Dollar erhalten, bis zu sechs Missionen durchführen kann. Wer als Erster fliegt, steht noch nicht fest. Die Premiere soll Ende 2018 stattfinden.
Die Raumschiffe müssen mindestens vier Astronauten und 100 Kilogramm andere Nutzlasten zur ISS bringen. Sie müssen zudem so ausgelegt sein, dass sie bis zu 210 Tagen an der Station angekoppelt bleiben können.
Seit der Einstellung des Shuttle-Programms Mitte 2011 sind die Amerikaner beim Personalwechsel auf der ISS von den Taxi-Diensten der Russen abhängig. Erst im vergangenen Jahr haben sie für sechs Sojus-Plätze bis 2018 490 Millionen Dollar an den Staatskonzern GK Roskosmos überwiesen.
© Gerhard Kowalski