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Credit: NASA
Credit: NASA

Washington, 4. Mai 2010 —  Der deutsch-amerikanische Raketeningenieur Guenter Wendt ist tot. Wendt erlag am Montagmorgen im Alter von 85 Jahren in einem Krankenhaus seiner Heimatstadt Merritt Island (Florida) einem Herzversagen, teilte die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in Washington auf ihrer Homepage mit. Der geborene Berliner war 1949 in die USA ausgewandert und sechs Jahre später eingebürgert worden. Das öffnete dem studierten Maschinenbauer den Weg in die Raumfahrtindustrie.

Als Mitarbeiter der McDonnell Aircraft Corporation und von North American Rockwell war Wendt 34 Jahre lang auf dem nahen Weltraumbahnhof Cape Canaveral für die Startvorbereitung der „Mercury“-, „Gemini“- und „Apollo“-Raumschiffe zuständig. Er war oft der letzte von der Startmannschaft, den die Astronauten vor ihrem Flug zum Mond sahen, bevor die Luken geschlossen wurden. Bis zu seiner Pensionierung 1989 wirkte er als Flugsicherheitschef für das Shuttle-Programm und war an der Untersuchung der Ursachen für die „Challenger“-Katastrophe von 1986 beteiligt.

Auch als Pensionär blieb Wendt der Raumfahrt verbunden. Er wirkte unter anderem als Konsultant bei Filmproduktionen mit und besuchte mehrfach seine Kollegen im Kennedy Space Center (KSC), das letzte Mal Mitte vergangenen Jahres.

(Material für ddp)