Moskau,  3. Juli 2016 —  Das erste russische Frachtraumschiff der neuen Serie Progress MS ist am Sonntag über dem Pazifik verglüht. Es wurde um 5.48 Uhr deutscher Zeit von der Internationalen Raumstation ISS abgekoppelt und kurz nach 09.00 Uhr gezielt zum Absturz gebracht,  melden russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau.

Am Freitag war der Frachter schon einmal kurz vom Pirs-Modul abgekoppelt worden,  um das modernisierte System für die Handkopplung zu überprüfen. Obwohl russische  Medien von Problemen bei der Wiederankopplung sprachen,  wurde der Test vom Progress-Hersteller RKK Energija als erfolgreich bezeichnet. Damit sei die Erprobungsreihe nunmehr abgeschlossen.

Progress MS ist die neueste Version des automatischen Raumschiffs,  das erstmals 1978 gestartet ist. Sie zeichnet sich durch höhere  Funktionalität und Zuverlässigkeit aus. Dazu gehören ein einheitliches Kommando- und Telemetriesystem, das modernisierte Annäherungs- und Kopplungssystem Kurs-NA (NA steht für neu und aktiv) sowie ein zusätzlicher Schutz vor Weltraumschrott und Mikrometeoriten.

Das Raumschiff hatte am 23. Dezember an der ISS angedockt. Der letzte Vorgänger Progress M-29M hatte die Station am 8. April verlassen und verglühte ebenfalls über dem Pazifik.

© Gerhard Kowalski