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Logo ChrunitschewMoskau,  24. Juni 2016 —  Das erklärte Ziel von Präsident Wladimir Putin,  sich mit dem Bau des neuen Kosmodroms Wostotschny im Amur-Gebiet in der Raumfahrt von Kasachstan unabhängig zu machen,  liegt noch in weiter Ferne.  Derzeit können von Wostotschny lediglich die mittleren Sojus-Träger aufsteigen – und das generell unbemannt. Nach der Premiere Ende April ist der zweite Start erst im kommenden Jahr vorgesehen. Ab 2018 soll hier der Normalbetrieb mit sechs bis acht Starts pro Jahr aufgenommen werden.

Der schwere Angara-Träger,  für den jetzt in Wostotschny die Startrampe gebaut wird,  kommt frühestens 2021 unbemannt und 2023 bemannt zum Einsatz,  und zwar mit dem neuen  Raumschiff Federazija als Sojus-Nachfolger.

Das bedeutet auch,  dass die schwere Proton-Rakete,  die nur von Baikonur in Kasachstan aufsteigen kann,  noch mindestens bis 2025 durchhalten muss,  wie der Generaldirektor des Herstellerwerkes GKNPZ Chrunitschew,  Alexej Kalinowski,  der Nachrichtenagentur RIA Nowosti sagte. Danach werde es aber kompliziert,  da der dortige Startkomplex,  der schon Jahrzehnte auf dem Buckel hat,  „einer ständigen physischen Alterung“ unterliege.

Um die Proton für die kommenden kommerziellen Aufgaben fit zu machen,  habe man inzwischen auch einen Konstruktionsfehler behoben,  der unter anderem im Mai 2015 zum Absturz mit einem mexikanischen Satelliten geführt hatte. Als Ursache stellten sich starke Vibrationen einer Welle in einem Steuerungstriebwerk der dritten Raketenstufe heraus.

Zudem wird Kalinowski zufolge auch die Vermarktungsstrategie verändert. So sollen die Raketen stärker den Nutzlastanforderungen der Auftraggeber angepasst werden.  Außerdem werde man flexibler mit den Preisen umgehen und auch die Startfolge nach der Dringlichkeit regeln.

© Gerhard Kowalski