
Moskau, 23. Juni 2016 — Der Ort für die bemannten Starts der neuen russischen Trägerrakete Angara in Wostotschny steht nun fest: Er liegt in der Nähe der Ende April eingeweihten Sojus-Rampe, deren Infrastruktur für die jetzt in Angriff genommene zweite Etappe des neuen Kosmodroms im Amur-Gebiet teilweise mitgenutzt werden soll. Der neue Startplatz wird indes überraschenderweise nicht wie üblich nach der Rakete benannt, sondern heißt Amur.
Damit wolle man sich vom Militärkosmodrom Plessezk im Norden Russlands abgrenzen, wo es bereits eine Angara-Rampe gebe, sagte der Generaldirektor des Herstellerwerkes GKZ Chrunitschew, Andrej Kalinowski, der Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Donnerstag zur Begründung. In Wostotschny würden künftig verschiedene neue Angara-Modifikationen für den Staatskonzern GK Roskosmos bemannt starten. Der erste Start sei für 2023 geplant.
Kalinowski kündigte ferner an, dass die Produktionsvereinigung PO Poljot in Omsk Ende Juni die Montage von Raketen-Teilen nach neuesten Technologien aufnehmen werde. Das Werk, das einmalig in Russland sei, werde bereits im zweiten Halbjahr mit dem Bau von dritten und vierten Angara-Stufen beginnen. Dabei werde die Produktion „nicht schlechter als die von Elon Musk sein“, der mit seinem Privatunternehmen SpaceX in den USA die Konkurrenz-Rakete Falcon 9 fertigt.
© Gerhard Kowalski