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Credit: GK Roskosmos
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Baikonur,  18. Juni 2016 —  Nach 186 Tagen im All sind drei Astronauten am Samstag sicher von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt. Juri Malentschenko (Russland),  Timothy Kopra (USA) und Timothy Peake (Großbritannien/ESA) landeten mit ihrem Raumschiff Sojus TMA-19M pünktlich um 11.15 Uhr deutscher Zeit rund 147 Kilometer südöstlich der Kupferstadt Dsheskasgan in der kasachischen Steppe. Das Trio hatte um 7.52 Uhr von der ISS abgekoppelt und den Heimweg angetreten,  um 10.22 Uhr wurden die Bremstriebwerke gezündet.

Zur schnellen Bergung der Raumfahrer standen rund 200 Spezialisten des Zentralen Militärbezirks (ZWO) mit 18 Geländefahrzeugen,  12 Hubschraubern und 3 Flugzeugen bereit.  Sie bargen die drei Raumfahrer in knapp 20 Minuten aus der auf der Seite liegenden Kapsel. Malentschenko (54) hat nach seinem nunmehr 6. Flug insgesamt 827 Tage auf seinem Konto. Damit rangiert er nach seinem Landsmann Gennadi  Padalka jetzt auf dem zweiten Platz der Langzeitflugweltrekordliste.

Tim Peakes „Principia“-Mission stehe für ereignisreiche und arbeitsintensive sechs Monate im Weltraum,  teilte die ESA in Paris mit. So habe er einen Außenbordeinsatz durchgeführt,  von der ISS aus einen Rover über eine simulierte Mars-Oberfläche auf der Erde gesteuert und  beim Andocken von zwei Raumfahrzeugen geholfen. Zudem sei er an zahlreichen Experimenten der ESA und internationaler Partner beteiligt gewesen. Zu den Höhepunkten gehörten die Nutzung der Luftschleuse der Station zur Beobachtung von Peakes Lunge,  die Überwachung seiner Schlafmuster und die Ermittlung seines Kalorienverbrauchs im Hinblick auf die Vorbereitung von Missionen in größerer Entfernung von der Erde.

Neben seinen Instandhaltungs-  und Wissenschaftsaufgaben habe Peake die Weltöffentlichkeit über die sozialen Medien begeistert und sei einen Marathon im Weltraum gelaufen. Als nächster ESA-Astronaut starte  des Franzose Thomas Pesquet im November zur ISS.

Am Freitag hatte Kopra das Kommando über die Station an seinen Landsmann Jeff Williams übergeben. Der setzt gemeinsam mit den Russen Oleg Skripotschka und Alexej Owtschinin die Arbeit als nunmehr 48.  Stammbesatzung bis zum 9. Juli allein fort. Dann wird die nächste Besatzung mit dem Russen Anatoli Iwanischin,  der Amerikanerin Kate Rubins und dem Japaner Takuya Onishi auf der Umlaufbahn erwartet.

Sie starten am 7. Juli mit der verbesserten Sojus MS-Version,  die sich vor allem durch modernere Navigations-,   Verbindungs- und Bahnverfolgungssysteme sowie eine leistungsfähigere Energieversorgung auszeichnet.

Eigentlich sollte der Start bereits am 24. Juni erfolgen. Er wurde jedoch verschoben,  um Zeit für zusätzliche „Programm-Tests“  zu gewinnen,  wie es offiziell hieß.

© Gerhard Kowalski