Teltow, 13. Juni 2016 — Das Industriemuseum der brandenburgischen Region Teltow e.V. (IMT) überraschte am vergangenen Samstag Raumfahrtfans mit einer Raumfahrtphilosophischen Tagung. Veranstalter waren die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt – Lilienthal-Oberth e.V. (DGLR) und das IMT selbst.
Auf Einladung von Organisator Wolfgang Lepschies, Leiter der DGLR-Fachgruppe Raumfahrt und Philosophie, stritten Wissenschaftler und bewährte Praktiker von der TU Braunschweig, aus Moskau, Berlin und der Region über das Thema Kreativität und Raumfahrt. Die Ansatzpunkte dabei reichten von der Antike, in der es hieß, dass der Körper endlich, der Geist aber unendlich sei, wodurch der Wunsch entstand, das begrenzte System zu verlassen, bis zu der profanen These, dass schöpferisches Denken der Weg zum Erfolg sei.
Welche Ergebnisse – trotz oder wegen aller Philosophie und Thesen – menschliche Kreativität hervorgebracht hat, wurde den Besuchern gleich in dem Museum anhand von zum Teil einmaligen Exponaten überzeugend demonstriert, darunter eine digitale Automatisierungsanlage, die zu DDR-Zeiten entwickelt wurde und international Furore machte.
Das Teltower Museum ist schon lange keine reine Aufbewahrungsstätte regionaler technischer Oldtimer mehr. Wie der IMT-Vereinsvorsitzende Lothar Starke berichtete, hat sich das Museum inzwischen zu einem Informationszentrum gemausert, das mit etwa 200 Unternehmen und Einrichtungen zusammenarbeitet und als anerkannter Partner der Schulen bei der Berufs- und Studienorientierung fungiert.
© Gerhard Kowalski