Sa. Nov 23rd, 2024
Credit: Roskosmos
Credit: Roskosmos

Moskau, 1. Mai 2010 — Ein russischer automatischer Frachter mit knapp 2,6 Tonnen Nachschub an Bord hat am Samstag an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Wegen eines Problems bei der automatischen Annäherung musste  „Progress M-05M“ aber um 20.31 Uhr deutscher Zeit per Hand von ISS-Kommandant Oleg Kotow am Verbindungsmodul „Pirs“ angekoppelt werden, teilte

die Raumfahrtagentur Roskosmos in Moskau mit. Grund sei offenbar ein Triebwerkschaden  am Frachter. Die Annäherung bis auf  etwa 1000 Meter an die ISS sei im „automatischen Regime“ erfolgt. Dann sei beschlossen worden, zur Handkopplung überzugehen, betonte die Agentur. Das Raumschiff war am Mittwoch an der Spitze einer „Sojus-U“-Trägerrakete vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan aufgestiegen.

„Progress M-05M“ bringt unter anderem Treibstoff, Lebensmittel, Trinkwasser, Sauerstoff, Ersatzteile und  Verbrauchsmaterial sowie Werkzeuge für die Montage des Kleinen Forschungsmoduls (MIM-1) „Rasswet“ (Morgendämmerung) der Russen auf die Umlaufbahn, das mit der US-Raumfähre „Atlantis“ Mitte Mai zur ISS transportiert wird. Die sechs Astronauten aus Russland, den USA und Japan können sich zudem auf Päckchen und Post von ihren Familien sowie auf neue Filme und Bücher für die Bordbibliothek freuen. Die Russen Oleg Kotow, Alexander Skworzow und Michail Kornijenko haben sich außerdem laut Roskosmos eine Extra-Portion Süßigkeiten für die Feiern zum 65. Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland am 9. Mai bestellt.
Mit dem Frachter liegen derzeit vier russische Raumschiffe an der ISS vor Anker: Der Vorgänger „Progress M-04M“, das Kleine Forschungsmodul MIM-2 „Poisk“ (Suche) sowie die beiden bemannten Kapseln „Sojus TMA-18“ und „Sojus TMA-17“, die als „Rettungsboote“ dienen. Mit letzterem Raumschiff sollen Kotow, der US-Amerikaner Timothy Creamer und  der Japaner Soichi Noguchi am 2. Juni zur Erde zurückkehren.

(Material für ddp)