Berlin, 1. Juni 2016 — Das Deutsche Zentrum fuer Luft- und Raumfahrt (DLR) ist optimistisch, dass sich Europa auch ueber das Jahr 2020 hinaus in der Internationalen Raumstation ISS engagieren wird. Bis zur Ministerratstagung der Europaeischen Weltraumorganisation ESA im Dezember in Luzern (Schweiz) werde man eine Loesung finden, sagte die DLR-Vorstandsvorsitzende Pascale Ehrenfreund am Mittwoch auf einer Pressekonferenz auf der ILA 2016 in Berlin. Sie verwies dabei auf die engen Konsultationen der ESA-Mitgliedslaender in dieser Frage, die beinahe zweiwoechentlich stattfaenden. Deutschland sei fuer eine Loesung, die „gemeinschaftlich getragen und finanziert“ werde. Dabei muessten der Nutzen und Senkung der Kosten im Vordergund stehen.
Die USA, Russland, Kanada und Japan haben sich schon bereiterklaert, die ISS bis 2024 weiter zu betreiben. Fuer Europa steht diese Entscheidung noch aus. Hauptgrund ist die sehr angespannte Haushaltslage vieler ESA-Staaten.
Von einer positiven Entscheidung in Luzern haengt auch das Schicksal des Europaeischen Servicemoduls (ESM) ab, mit dem die ESA ihren ISS-Betriebskostenanteil bei den Amerikanern bezahlt. Mit der Auslieferung von ESM-1 Anfang naechsten Jahres sind diese Kosten bis 2020 beglichen. Ob es ein ESM-2 fuer das neue bemannte US-Raumschiff Orion geben wird, haengt von der ISS-Verlaengerung durch die Europaeer ab.
(c) Gerhard Kowalski