Moskau, 25. Mai 2016 — Russlands Kosmosveteran Georgi Gretschko hat am Mittwoch seinen 85. Geburtstag gefeiert. Der gebürtige Leningrader hat in seiner Heimatstadt am Militär-Mechanischen Institut (WOENMech) (heute: Baltische Staatliche Technische Universität D. F. Ustinow) studiert. Nach dem Studium hat er als Ballistiker im Konstruktionsbüro OKB-1 von Chefkonstrukteur Sergej Koroljow gearbeitet. Dabei berechnete er unter anderem die Bahn für Sputnik 1.
Zwischen 1975 und 1985 hat der Jubilar, dem noch heute der Schalk im Nacken sitzt, drei Raumflüge mit einer Gesamtzeit von knapp 135 Tagen absolviert. Beim ersten Flug ist es seiner Kaltblütigkeit zu verdanken gewesen, dass der Hauptfallschirm, der sich bei der Landung erst nicht geöffnet hatte, doch noch in letzter Minute aufging. Beim zweiten Flug sorgte Gretscho für große Aufregung, als er meldete, dass die Raumstation Salut-6 von einem UFO verfolgt werde. Er löste damit Alarm bis ins Zentralkomitee der KPdSU aus. Schließlich teilte er lakonisch mit, es habe sich nur um Teile der Wärmisolierung der Station und einen Scherz gehandelt.
Der Staat zeigte überraschend viel Sinn für seinen Humor und ließ ihn trotzdem für einen dritten Flug zu.
© Gerhard Kowalski