Moskau, 24. Mai 2016 — Überraschungsmeldung aus Moskau: Der Staatskonzern GK Roskosmos plant nicht, noch Verträge mit der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA und der Europäischen Weltraumorganisation ESA über die Mitnahme von Astronauten nach 2018 zur Internationalen Raumstation ISS abzuschließen. Das teilte Roskosmos-Vize Sergej Saweljew am Dienstag vor Journalisten in Moskau mit, wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti meldet. Weitere Einzelheiten dazu sind bislang nicht bekannt.
Roskosmos und die NASA haben bislang noch einen gültigen Vertrag über die Mitnahme von US-Astronauten bis zum Jahr 2019.
Der NASA-Vizechef für bemannte Programme, Bill Gerstenmaier, stellte am selben Tag klar, dass seine Behörde keine weiteren Mitflug-Verträge mit den Russen mehr brauche. Denn nach 2018 würden die US-Astronauten mit eigenen Raumschiffen zur ISS fliegen. Zudem würden dann auch russische Kosmonauten mit US-Raumschiffen zur Station starten. Im Zuge der Gegenseitigkeit sei je ein Astronaut beziehungsweise Kosmonaut pro Besatzung vorgesehen, was keiner vertraglichen Regelung bedürfe. Der Name des ersten Russen, der mit einem US-Raumschiff starten werde, werde im kommenden Jahr bekannt gegeben.
Saweljew schlug ferner anderen Ländern vor, gemeinsam eine superschwere Trägerrakete für die Erschließung des fernen Weltraums zu bauen. Er lud zudem „ausländische Kollegen“ ein, gemeinsam interplanetare Transportmittel zu bauen und bei der Projektierung und Schaffung bemannter Mondbasen zusammenzuarbeiten.
© Gerhard Kowalski
[…] das morgige Aufblasen des ISS-Moduls BEAM, nach 2018 keine Soyuz-Tickets für NASA und ESA mehr (dito, in möglichem Widerspruch zu diesem und diesem früheren Artikel), der bevorstehende große Review […]