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Credit: Roskosmos
Credit: Roskosmos

Moskau, 29. April 2010 — Russland will mit dem satellitengestützten System „Arktika“ seine „nationalen Interessen“ in der Arktis wahren. Die Hauptaufgabe des 1,8 Milliarden Euro teuren Projekts bestehe darin, in „kürzestmöglicher Zeit“ dort neue Lagerstätten von Bodenschätzen zu erkunden und  abzubauen, sagte der Chef der russischen Weltraumagentur Roskosmos, Anatoli Perminow, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Moskau. Die Hälfte der Kosten solle aus privaten Mitteln finanziert werden. Viele Firmen, die die Förderung von Erdgas und Erdöl am Nordpol planten, forderten zudem deren Beobachtung und Absicherung aus dem Weltraum.

 
Die Arktis bleibe weiter eine „Wetterküche“ auf der nördlichen Erdhalbkugel mit großem Einfluss auf das Klima, betonte Perminow. Das gelte insbesondere für die Anrainerstaaten, die Interesse an der industriellen Verwertung der Naturreichtümer im Schelf der arktischen Meere haben. Die Beobachtung der Lage in diesem Teil der Welt werde also immer wichtiger. Deshalb habe Präsident Dmitri Medwedjew die Weisung gegeben, das „Arktika“-System zu entwickeln, das in Echtzeit Daten über diese Region liefern solle. Wenn sofort mit dem Bau der vier dafür erforderlichen Satelliten begonnen würde, könnte der erste bereits in drei Jahren gestartet werden, sagte der Roskosmos-Chef. Eine weitere Aufgabe von „Arktika“ sei, neue Polarrouten für die Zivilluftfahrt und die Schiffahrt auf dem nördlichen Seeweg abzusichern.
 
(Material für ddp)