Moskau, 23. Mai 2016 – Russlands Vizepremier Dmitri Rogosin hat vom Staatskonzern GK Roskosmos Ideen für neue Raumfahrttechnologien gefordert. Er erwarte unikale Initiativen, die zu einer Entwicklung der russischen Technologien und der Entwicklung der Betriebe insgesamt führen, sagte Rogosin am Montag in Moskau auf einer Festveranstaltung zum 70. Jahrestag des Zentralen Wissenschaftlichen Forschungsinstituts des Maschinenbaus (NIIMasch), der wissenschaftlichen Leiteinrichtung von Roskosmos.
Die Wissenschaftler müssten darüber nachdenken, wie die einmalige Position Russlands auf dem Markt für kommerzielle Startdienstleistungen verteidigt und das Satellitenpotenzial gestärkt werden kann. Zudem müsse auch die Verteidigungskraft des Landes durch neue Raketenkomplexe gefestigt werden, die in der Lage sind, die heutigen und perspektivischen Abwehrsystem der USA zu überwinden, betonte der Politiker, der für das Militär und die Raumfahrt zuständig ist.
Gebaucht würden Entscheidungen über neue Raumschiffe, neuen Weltraummodule und darüber, ob es eine nationale Raumstation geben werde oder ob man diese weiterhin international betreibe, fügte Rogosin hinzu. Zudem müsse man entscheiden, ob es künftig zum Mond oder zum Mars gehe, um die entsprechende Technik dafür zu entwickeln. Deshalb werde man dazu für den Herbst eine spezielle Konferenz einberufen.
Der Vizepremier Rogosin sagte, er erwarte vom ZIIMasch Unterstützung für die Idee der Wiederbelebung der Institution des Rates der Chefkonstrukteure. Dieser hatte in der Sowjetzeit lange unter Führung des legendären Chefkonstrukteurs Sergej Koroljow die Geschicke der Raumfahrt Moskaus mit großem Erfolg gelenkt. Dieses neue Gremium müsse „weitgehend unabhängig arbeiten“.
© Gerhard Kowalski