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Credit: GK Roskosmos
Credit: GK Roskosmos

Moskau, 20.  Mai 2016 —  Der Grund für die Startverzögerung bei der Einweihung des neuen russischen Kosmodroms Wostotschny  im Amur-Gebiet Ende April ist geklärt. Der dafür verantwortliche Kabelschaden war durch einen Fehler bei der Digitalisierung der papierenen Fertigungsunterlagen verursacht worden. Das haben die Untersuchungen im Herstellerwerk NPO Automatika in Jekaterinburg (Ural) ergeben. Der Chef des Staatskonzerns GK Roskosmos,  Igor Komarow,  ordnete daraufhin verstärkte Qualitätskontrollen in der ganzen Branche an.

Am 28. April war von Wostotschny die erste Sojus-Rakete gestartet. Sie hob allerdings erst im zweiten Anlauf ab,  weil wegen des Kabelschadens der Countdown am Vortag im Beisein von Präsident Wladimir Putin kurz vor dem Abheben automatisch unterbrochen wurde. Putin hatte daraufhin Komarow und dem für das Militär und die Raumfahrt zuständigen Vizepremier Dmitri Rogosin Rügen erteilt. Der Werkdirektor wurde abgelöst und inzwischen durch einen neuen ersetzt.

Wie mitgeteilt wurde,  sollen in Wostotschny neben der Sojus-Startrampe noch zwei Rampen für die neue Angara-Rakete und später dann eine für den geplanten superschweren Träger gebaut werden.

Der Chef des neuen Kosmodroms,  Konstantin Tschmarow,  kündigte an,  dass für 2017 und 2018 jeweils zwei Starts nach dem nationalen Programm geplant sind. Zudem wolle man 2018 vier kommerzielle Starts durchführen.

© Gerhard Kowalski