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Credit: Roskosmos
Credit: Roskosmos

Sotschi,  14. Mai 2016 —  Kommando zurück:  Der für das Militär und die Raumfahrt zuständige russische Vizepremier Dmitri Rogosin hat den Staatskonzern GK Roskosmos zurückgepfiffen.  Man habe es ihm „verboten“,  mit dem Bau der zweiten Etappe des neuen Kosmodroms Wostoschny im Amur-Gebiet zu beginnen,  so lange die dafür erforderlichen Unterlagen nicht fertig seien,  sagte Rogosin nach einem Bericht der Nachrichtenagentur TASS. Damit wolle man Fehler vermeiden,  die in der ersten Etappe begangen wurden. Kurz zuvor war noch gemeldet worden,  dass die Arbeiten bereits angelaufen seien.

Die Regierung bestehe darauf,  dass Roskosmos noch im Juni entscheidet,  wie die zweite Etappe aussehen soll,  betonte der Politiker. Auf der Grundlage dieser Entscheidung erfolge dann die Ausschreibung. Rogosin  verwies darauf,   dass insbesondere entschieden werden müsse,  wie viele Startrampen für die neue Angara-Trägerrakete gebaut werden sollen. Experten fordern davon je zwei auf dem Militärkosmodrom Plessezk und in Wostotschny.

Die endgültige Entscheidung darüber,  ob man so verfahre oder aber nur zwei Rampen in Wostotschny baue,  müsse jetzt wohl Präsident Putin treffen,  sagte Rogosin.  Wenn man in „fetten Jahren“ lebte,  stünde eine solche Frage nicht. Auf jeden Fall erfolge die Ausschreibung für die zweite Wostotschny-Etappe erst nach Verabschiedung des Föderalen Zielprogramms Die Kosmodrome Russlands.

Der Vizepremier machte in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam,  dass man bei Wostotschny-2  nach dem LEGO-Prinzip verfahren wolle. So sollen dafür keine neuen technischen Versorgungskomplexe gebaut werden. Vielmehr werde man die bestehenden durch Anbau erweitern. Das gelte in der Perspektive auch für den Startkomplex der neuen superschweren Trägerrakete.

Rogosin bestätigte,  dass die Verzögerung des Jungfernstarts der Sojus-Trägerrakete Ende April auf ein defektes Kabel zurückzuführen war. Der Fehler  sei  bei der Vorstartkontrolle entdeckt und auch bei allen Kabeln behoben worden –  nur nicht  bei dem,  das dann schließlich eingebaut wurde. Der Defekt selbst gehörte dann zu jener Kategorie,  die sich erst beim Start selbst bemerkbar macht.

Die Automatik hatte am 27. April den Start 2,5 Minuten vor dem Abheben des Trägers abgebrochen.

©  Gerhard Kowalski