Washington, 8. Mai 2016 — Die ISS-Partner haben die Sojus-Crews bestätigt, die 2017 als 53. und 54. Stammbesatzung in der Internationalen Raumstation arbeiten werden. Das teilte die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in Washington mit.
Unter den Besatzungen, die sich derzeit auf ihren Einsatz vorbereiten, gibt es auch vier Kosmos-Neulinge: den Russen Iwan Wagner, die Amerikaner Jack Fischer und Scott Tingle sowie den Japaner Norishige Kanai.
Wagner ist 30 Jahre alt und von Beruf Flugzeug- und Raketenbauer. Er stammt aus dem Dorf Sewerooneshsk, das unweit des Militärkosmodroms Plessezk im Gebiet Archangelsk liegt. (Wie er zu dem deutschen Namen kam, habe ich noch nicht herausbekommen. Vielleicht kann mir jemand helfen?)
Jack Fischer wurde 1974 in Louisville (US-Staat Colorado) geboren und ist Oberst der U.S. Air Force. Er kam 2009 in das NASA-Astronautenkorps. Zuvor war er unter anderem Testpilot und hatte auch militärpolitische Funktionen etwa im Pentagon inne.
Tingle, der in Attleboro (US-Staat Massachusetts) geboren wurde, ist Captain der U.S. Navy. Er hat als Test- und Kampfpilot über 4.000 Flugstunden mit 48 Flugzeugtypen, 700 Starts von Flugzeugträgern und 54 Kampfeinsätze auf seinem Konto.
Kanai wurde 1976 in Tokio geboren. Der Leutnant der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte ist Militär- und Taucherarzt. Er wurde 2009 in das JAXA-Astronautenkorps aufgenommen.
Wagner und Tingle starten mit dem Russen Alexander Skwortzow im September kommenden Jahres mit Sojus MS-06 von Baikonur (Kasachstan) zur ISS und bilden dann zusammen mit Fjodor Jurtschichin (Russland), Jack Fischer (USA) und Paolo Nespoli (ESA/Italien), die bereits im Mai mit Sojus MS-05 zur ISS fliegen, die 53. Stammbesatzung.
Kanai, der Russe Sergej Rjasanski und der Amerikaner Randolph Bresnik folgen dann im November 2017. Sie bilden mit Skwortzow, Wagner und Tringle die 54. Stammbesatzung, nachdem Jurtschichin, Fischer und Nespoli gelandet sind.
Die NASA hat im Zusammenhang mit der Bestätigung der neuen Mannschaften darauf verwiesen, dass bisher über 200 Raumfahrer in der ISS waren. Die Station sei und bleibe das „Sprungbrett“, von dem aus man den nächsten „gigantischen Satz“ zur weiteren Erforschung des Weltraums machen kann, darunter auch bemannte Flüge zu Asteroiden und zum Mars, hieß es.
© Gerhard Kowalski