Moskau, 6. Mai 2016 — Dreifachkosmonaut Oleg Kotow ist zum Chef des neu eingerichteten Zentrums für bemannte Programme (ZPP) des Zentralen Forschungsinstituts des Maschinenbaus (ZNIIMasch) ernannt worden. Er ist damit für die wissenschaftlich-technische Begleitung und die künftigen Forschungen der bemannten russischen Raumfahrt verantwortlich, meldet die Raumfahrtzeitschrift Nowosti Kosmonawtiki.
Kotow sei auf eigenen Wunsch aus dem Kosmonautenkorps ausgeschieden. Bei seinen drei Raumflügen zwischen 2007 und 2014 hat er 526 Tage im All gearbeitet und auch sechs Ausstiege in den freien Raum absolviert.
Das neue Zentrum wurde im Zuge der Raumfahrt-Reform eingerichtet. Von der Struktur her ähnelt es dem Lyndon B. Johnson Space Center (JSC) der US-Luft- und Weltraumbehörde NASA in Houston (Texas). Im ZPP sollen das Kosmonautenausbildungszentrum (ZPK) „Juri Gagarin“ im „Sternenstädtchen“ bei Moskau sowie eine Reihe Unterabteilungen des Raumfahrtkonzerns RKK „Energija“ und des ZNIIMasch als Leiteinrichtung des Raumfahrtkonzerns GK Roskosmos, darunter das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow, zusammengefasst werden.
Als potenzieller Chef des Zentrums war bisher Sechsfach-Kosmonaut Sergej Krikaljow im Gespräch.
(c) Gerhard Kowalski