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Credit: Bigelow Aerospace
Credit: Bigelow Aerospace

Houston,  16. April 2016 —  Ein Experimental-Muster des künftigen aufblasbaren Moduls BEAM 330 (Bigelow Expandable Activity Module) des Unternehmens Bigelow Aerospace ist am Samstag vom privaten US-Frachter Dragon an die Internationale Raumstation ISS angekoppelt worden. Mit Hilfe des kanadischen Roboterarms haben Experten des NASA-Kontrollzentrums in Houston (Texas) das Muster aus der nicht druckbeauflagten Cargo-Bucht des Frachtraumschiffs gezogen und zum amerikanischen Modul Tranquility  umgesetzt,  wo es von den Astronauten angedockt wurde,  teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde mit. 

Das BEAM-Muster,  das in Zusammenarbeit mit der Luft- und Raumfahrtbehörde NASA entstand,  hat aufgeblasen ein Volumen von rund 16 Kubikmetern. Das entspricht etwa dem Fünffachen des derzeitigen Volumens. Der Durchmesser des knapp 18 Millionen Dollar teuren Modells beträgt etwa 3,2 Meter. Erstmals aufgeblasen werden soll es um den 25. Mai. Eine Woche später soll es dann erstmals von den US-Astronauten und später auch den russischen Kosmonauten betreten werden. Nach einer Testphase von etwa zwei Jahren soll das Modell abgedockt werden und in den dichten Schichten der Atmosphäre verglühen. 
Die künftige private Raumstation mit einem  Volumen von 330 Kubikmetern soll bis 2020 in den Weltraum geschickt werden und wissenschaftlichen wie  touristischen Zwecken dienen,  wie Firmenchef Robert Bigelow mitgeteilt hat. Die Arbeiten an BEAM 330 befänden sich noch in einem frühen Stadium,  fügte er hinzu. Voraussichtlich bis 2018 wolle man zwei solcher Module fertigstellen. Zwei Länder und zwei große Unternehmen hätten bereits Interesse an dem Projekt bekundet. 
Dragon hatte am vergangenen Sonntag über drei Tonnen Nachschub auf die Umlaufbahn gebracht. Damit gehören erstmals zwei private US-Frachter gleichzeitig zum Bestand der Station,  nachdem Cygnus Ende März hier angekommen war. Es war dies zugleich der erste Dragon-Start zur ISS nach dem Fehlstart wegen eines Triebwerkschadens vom Juni vergangenen Jahres. 
(c) Gerhard Kowalski