Washington, 27. April 2010 — Die für September geplante Einstellung des US-Shuttle-Programms verzögert sich um mindestens zwei Monate. Wie die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA am Montag (Ortszeit) in Washington mitteilte, muss der für Ende Juli vorgesehene Start der Raumfähre „Endeavour“ mit dem „Alpha Magnetic Spectrometer“ (AMS-2) zur Internationalen Raumstation ISS wahrscheinlich auf November verschoben werden. Die Fertigstellung des 1,5 Milliarden Dollar teuren Geräts, mit dem die hochenergetische kosmische Strahlung untersucht wird, um das Verhältnis von normaler zu Antimaterie zu bestimmen, verzögere sich bis August. Ursprünglich sollte das Shuttle-Programm im September mit dem Flug der „Discovery“ beendet werden.
Das erste AMS-Experiment, an dem auch die RWTH Aachen beteiligt war, hatte 1998 in der russischen Raumstation MIR stattgefunden. Damals wurden rund eine Million Heliumkerne registriert. Die neue, wesentlich verbesserte Version AMS-2 soll nun eine Milliarde Helium- und andere Kerne registrieren. An dem sieben Tonnen schweren Gerät muss jetzt noch ein hochempfindlicher Magnet gegen einen „normalen“ ausgetauscht werden. Dadurch soll seine Funktionsdauer, die eigentlich nur für drei Jahre ausgelegt war, verlängert werden. Damit trägt man dem Umstand Rechnung, dass die Partner das ISS-Programm mindestens bis 2020 fortsetzen wollen.
Der erste der drei letzten Shuttle-Starts ist für Mai vorgesehen. Die Raumfähre „Atlantis“ bringt dann das russische Forschungsmodul MIM-1 zur ISS.
(Material für ddp)