Fr. Sep 20th, 2024
Credit: NASA
Credit: NASA

Cape Canaveral,  8. April 2016 —  Ein privater US-Frachter ist mit gut drei Tonnen Nachschub auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS. Das unbemannte Raumschiff Dragon von der Firma SpaceX ist am Freitagabend um 22.43 Uhr deutscher Zeit an der Spitze einer Falcon 9 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) aufgestiegen. Rund 15 Minuten nach dem Abheben landete die ausgebrannte Erststufe  der Trägerrakete erstmals wohlbehalten auf einer schwimmenden Plattform im Atlantik.

Die Ankopplung von Dragon an die Station ist für Sonntag geplant. Es ist dies der erste Start des Raumschiffes zur ISS nach dem Fehlstart vom Juni vergangenen Jahres. Seitdem sind allerdings zwei Falcon 9 mit verbesserten Triebwerken mit anderen Nutzlasten problemlos gestartet. 

 
Neben Lebensmitteln,  wissenschaftlichen Apparaturen,  Samen für China-Kohl,  lebenden Mäusen und Verbrauchsgütern hat der Frachter auch ein Experimental-Muster des künftigen aufblasbaren Moduls BEAM 330 (Bigelow Expandable Activity Module) des US-Unternehmen Bigelow Aerospace an Bord. Die private Raumstation mit einem  Volumen von 330 Kubikmetern soll bis 2020 in den Weltraum geschickt werden und wissenschaftlichen wie  touristischen Zwecken dienen,  wie Firmenchef Robert Bigelow in Washington mitgeteilt hat. Sie könne auch als „Instrument“ für Missionen zum Mond und zum Mars eingesetzt werden.
 
Das Muster,  das im Auftrag der NASA entstand,  hat ein Volumen von rund 16 Kubikmetern und soll fünf Tage nach dem Ankoppeln von Dragon aus dem Frachter geholt und an die Station angedockt werden. Der Durchmesser des knapp 18 Millionen Dollar teuren Modells beträgt etwa 3,2 Meter.
 
Die Arbeiten an BEAM 330 befänden sich noch in einem frühen Stadium,  betonte Bigelow. Voraussichtlich bis 2018 wolle man zwei solcher Module fertigstellen. Zwei Länder und zwei große Unternehmen hätten bereits Interesse an dem Projekt bekundet.
 
Wenn die Kopplung am Sonntag klappt,  gehören erstmals zwei private US-Frachter gleichzeitig zum Bestand der ISS. Ende März hatte hier bereits der Frachter Cygnus festgemacht. 
 
(c) Gerhard Kowalski