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Credit: NASA
Credit: NASA

Moskau,  25. März 2016 —  Beim Start des privaten US-Frachtraumschiffs Cygnus mit rund 3,5 Tonnen Nachschub zur  Internationalen Raumstation ISS hat es am Mittwoch ein Triebwerksproblem gegeben. Die Centaur-Oberstufe habe eine Minute länger als geplant gearbeitet,  berichtet  die Moskauer Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf die Betreibergesellschaft United Launch Alliance (ULA). Die für Samstag geplante Kopplung an die ISS sei aber nicht gefährdet. Der für den 5. Mai geplante nächste Atlas V-Start mit einem Militärsatelliten werde jedoch verschoben.

Das russische RD-180-Triebwerk der ersten Stufe hatte sich am Mittwoch sechs Sekunden zu früh von der Centaur-Oberstufe abgetrennt. Um den dadurch entstandenen Schubverlust zu kompensieren,  brannte diese automatisch 60 Sekunden länger.  

Die Atlas V-Rakete mit Cygnus von Orbital ATK an der Spitze hatte am Mittwochmorgen um 04.05 Uhr deutscher Zeit vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) abgehoben. Der Frachter bringt bei seiner sechsten Mission im Auftrag der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA Lebensmittel,  einen neuen Raumanzug für Ausstiege in den freien Raum,  wissenschaftliche Geräte,  darunter für die Untersuchung der chemischen Zusammensetzung von Meteoren,  mehr als 20 Kleinsatelliten,  Ersatzteile und Verbrauchsmaterial auf die Umlaufbahn.

 Zudem  befindet sich ein Instrument  namens Saffire an Bord. Es wird von der Erde aus aktiviert,  wenn der Frachter nach etwa zwei Wochen wieder von der ISS abkoppelt hat und autonom fliegt. Dabei werde ein „grandioses Feuer“ inszeniert,  wie die NASA verspricht. Mit seiner Hilfe wollen Wissenschaftler herausfinden,  wie sich ein Feuer unter den Bedingungen der Mikrogravitation verhält. Nach Auswertung der Daten sollen Methoden zum Löschen von Bränden bei Langzeitmissionen entwickelt werden.
 
(c) Gerhard Kowalski
3 Gedanken zu „ULA: Triebwerksproblem beim Start von Cygnus zur ISS – Nächster Atlas V-Start verschoben (Update)“
  1. Das RD-180 hat sich früher nach OTK Algorithmen ausgeschaltet weil der flüssige Sauerstoff aus unbekanten Gründen früher verbraucht wurde. Möglich das SOB (Система одновременного опорожнения баков ракеты) nicht korrekt gearbeitet hat, der ist für die Verteilung des Treibstoffes verantwortlich, oder die AWD (датчики) falsche Daten lieferten. So ein Fall war beim ersten Start der Delta Heavy.

    Bei korrekter Arbeit werden die Triebwerke nach SU abgeschaltet (специальному функционалу системы управления).

    Damit hat das zweite Triebwerk automatisch 80 Sekunden länger gearbeitet, also alles Perfekt trotz einiger Unregelmässigkeiten.

  2. Gratuliere zu der Analyse, die die ULA bestätigt hat. Nur waren es 60 und nicht 80 Sekunden.
    Ich mache ein update.

    GK

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