Köln, 9. März 2016 — Die im Dezember 2015 auf Eis gelegte Marsmission InSight wird voraussichtlich im Mai 2018 zum Roten Planeten starten. Technische Schwierigkeiten hatten dazu geführt, dass die amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde NASA den für März 2016 geplanten Start absagte. Nun fiel die Entscheidung: Die Mission erhält Aufschub und einen neuen Starttermin in zwei Jahren. „Das sind für uns sehr gute Nachrichten“, kommentierte Tilman Spohn vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Mitteilung am Mittwoch in Köln.
Spohn ist der wissenschaftliche Leiter eines der beiden Hauptexperimente. Dabei handelt es sich um das Sensorpaket HP3 (Heat Flow and Physical Properties Package) des DLR mit einem „Maulwurf“, der sich auf dem Mars bis zu fünf Meter tief in den Boden hämmern und die Wärmeströme im Inneren des Planeten messen soll. Eine solche Messung werde zum ersten Mal durchgeführt und liefere „Informationen über die Entwicklung des Planeten und seinen Wärmehaushalt“, sagte der Wissenschaftler.
Geplant ist der Start nun für den 5. Mai 2018. Gut ein halbes Jahr später könnte am 26. November die Landung stattfinden. Dies gibt der französischen Raumfahrtagentur CNES, die für das andere Hauptexperiment, ein Seismometer, verantwortlich ist, die Möglichkeit, nach den Ursachen des aufgetretenen Vakuumlecks ihres Instruments zu forschen und diese zu beheben.
Für die DLR-Planetenforscher bedeutet die Verzögerung der Mission, dass Teile des Sensorpakets wieder nach Deutschland geholt und erneut kalibriert werden müssen.
(c) Gerhard Kowalski
Mich wunderst, dass Sie noch nicht von der europäischen-russischen Mars-Mission berichtet haben, welche am Montag
beginnt (hoffentlich ohne Proton-Absturz…). Sogar eine Landegeraet wird mitgenommen. Aber offenbar ohne Installation einer Kamera.
Das einzige was doch die Oeffentlichkeit interessieren würde: Bilder von der Mars-Oberfläche. Mir unverständlich. Es befinden sich
doch zahlreiche Orbiter dort, welche die Aufnahmen zur Erde
senden würden….Warum hat die russische Seite hier nicht
`nachgehakt‘? Gruss
Lieber Herr Mortini,
ich kann und will nicht alles machen.
Wie Sie ja wissen, konzentriere ich mich vor allem auf die rein russischen Raumfahrtaktivitäten. Und da hat sich in letzter Zeit so viel zugetragen, von dem Sie nicht in den Zeitungen lesen, zu ExoMars allerdings schon. Zudem sind die Russen ja für die NASA eingestiegen und liefern vor allem die Trägerraketen und dann 2018 erst das Landemodul und die Landeplattform.
Mit dem Landegerät von ExoMars 2016 soll ja vor allem die Technologie getestet werden.
Ich mache aber den Start ausführlich.
Besten Gruß
GK
Nun, es geht nicht darum was die Öffentlichkeit interessiert, sondern der teilnehmender Wissenschaftler, also die gesamten wissenschaftlichen Ergebnisse einer Expedition haben Priorität. Das Nachhaken von der russischen Seite wäre somit absolut unsachlich. Bei ExoMars haben wir doch Geräte mit absoluter Weltspitze, wie:
1) Instrumente an Bord des Orbiters werden Methan und andere Gase bis zu tausendmal genauer vermessen als bisher mit alten Instrumenten der Sonde Mars Express.
2) Ein anderer Instrument wird Wassereisvorkommen im Boden suchen.
3) Die Kamera aus der Schweiz wird Stereoaufnahmen mit einer Genauigkeit von fünf Metern liefern. Mit der beweglichen Kamera Cassis werden dynamische Vorgänge untersucht, wie das Verdampfen von Eis oder Beobachtung von Rinnen auf der Oberfläche. Das ist ein Novum und kein Vergleich mit anderen Sonden.
Die Landesonde wird nur die vollautomatische Technik einer weichen Landung testen, nicht mehr, dabei werden auch einige Daten und Bilder der Landung erhoben. Nach einigen Tagen wird sie aber verstummen.
Wolga-Dnepr
Jetzt hat auch die Beschleunigungstufe Briz-M mit Ruslan-100 den Kosmodrom Baikonur erreicht. Im Dezember hat das Unternehmen 3 Flüge darunter mit den Landemodul Schiaparelli und dem Orbiter Trace Gas Orbiter für ExoMars aus Turin nach Baikonur unternohmen.
Das Unternehmen Wolga-Dnepr hat 2015 für die Raumfahrt 75 Flüge mit kosmischer Technik mit einer Masse von 3000 Tonnen unternommen. Im Vergleich zu 2014 ist das eine Steigerung um 30%, so die Info des Unternehmens.
Mit neuen schweren Trägerraketen werden auch neue Transportmöglichkeiten erwogen. Schon vor Jahren war eine Info von KB Saljut über die Entwicklung eines Super Guppy Flugzeugs auf Basis des IL-96M/T, primär für Elemente einer Mondexpedition.
Vielen Dank für diese interessanten Hintergrundinformationen.
Jetzt müssen nur noch die Proton und Bris-M-Oberstufe perfekt funktionieren.
GK
Mich würde interessieren wo und wer baut den Maulwurf für den Flug zum Mars
Das weiß ich leider nicht.
Ich habe seither nichts mehr zu dem Thema gehört.
Fragen Se doch einfach im Institut für Planetenforschung nach.
GK
Rufen Sie doch mal bei Prof.