Moskau, 20. Februar 2016 — Das längst überfällige neue russische Raumfahrtprogramm (FKP) für die Jahre 2016-25 soll nun Anfang März der Regierung zur Begutachtung vorgelegt werden. Mit der Verabschiedung werde Mitte März gerechnet, teilte der Chef des Staatskonzerns GK Roskosmos, Igor Komarow, nach Agenturberichten mit. Eine weitere Kürzung des Etats wegen der angespannten wirtschaftlichen Lage des Landes werde es aber nicht geben.
Komarow reagierte damit auf Äußerungen des Direktors des Moskauer Instituts für Kosmosforschung (IKI) und Vizepräsidenten der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN), Lew Seljonny. Der hatte Anfang Februar davon gesprochen, dass die finanziellen Mittel des Programms noch einmal gekürzt werden könnten. Ursprünglich hatte Roskosmos nach dem heutigen Wechselkurs 23,5 Milliarden Euro gefordert. Das Finanzministerium ist aber nur bereit, 16,5 Milliarden zur Verfügung zu stellen – mit der Option, ab 2020 diese Summe um 140 Millionen aufzustocken.
Der Roskosmos-Chef dementierte zudem die Mitteilung der Moskauer Lomonossow-Universität, dass der Erststart einer Sojus-Trägerrakete vom neuen Kosmodrom Wostotschny im Amur-Gebiet für den 26. April geplant sei. Mit der Rakete sollen drei Kleinsatelliten, davon einer von dieser Universität, ins All geschossen werden. Derzeit würden die neuen Anlagen noch einem gründlichen Test unterzogen, sagte Komarow. Erst Ende März falle dann die Entscheidung über das Startdatum.
Ursprünglich sollte das Kosmodrom schon im Dezember eingeweiht werden. Aber die Bauarbeiten waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Präsident Wladimir Putin „erlaubte“ daraufhin die Verschiebung der Inbetriebnahme auf das Frühjahr. Ob seine stille Hoffnung in Erfüllung geht, sein Prestigeobjekt zum 12. April, dem 55. Jahrestag des historischen Fluges von Juri Gagarin, zu eröffnen, ist derzeit ungewiss. Putin hatte allerdings auch gefordert, sich nicht an irgendwelchen Daten zu orientieren, sondern sich auf die Qualität der Arbeit zu konzentrieren.
(c) Gerhard Kowalski
Das russische Dilemma.
Interessant was pasiert mit der Angara-A5W, sollte Roskosmos doch einen 80 Tonnen Träger für Mondflüge entwickeln, so hat die Angara keine Berechtigung da grosse Nutzlasten in den nächsten 40 Jahren wird es nicht geben. Ausgehend von einem Raumfahrtkongress in USA darunter mit Roskosmos Beteiligung, haben wir aufgrund der Miniaturisierung eine leichte Tendenz mit sinkende Masse der Satelliten.
Das russische Militär ist aber jetzt gezwungen zusätliche 4 alte Meridian Satelliten zu bestellen. Die vorgesehen hochmodernen Sfera-W Satelliten mit russischer Elektonik sind für die vorhandenen Trägerraketen Proton-M und Angara-A5 zu schwer, da durch die westlichen Sanktionen ist der Zugang zu High-Tech Ausrüstungen für Roskosmos untersagt und die Entwicklung analoge Systeme dauert sehr lange, erfordert hohen Investitionen. Wir haben hier einen Rückstand von mehr als 10-15 Jahren zu USA und alle russische Satelliten und Trägerraketen darunter die Angara benötigen noch ausländische Komponente. Federazija wird aber vollständig russisch sein.
Laut einer Quelle aus dem Verteidigungsministerium war der Start von Sfera-W für 2018 vorgesehen, jetzt ist er für 2021 mit der neuen Angara geplannt. Für mich persönlich ist das nicht machbar, wenn aber die Angara-A5W kommt, so erst nach 2025.
Ja, wir sehen deutlich, um sehr effektiv zu arbeiten sind Investitionen absolut notwendig, das gilt auch für GK Roskosmos.
Mal sehen, was das FKP-25 dazu sagt, das ja voraussichtlich Mitte März verabschiedet wird.
GK