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Credit: ZPK
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Berlin, 20. Februar 2016 — Vor 30 Jahren, am 20. März 1986, wurde das Basis-Modul der russischen Raumstation MIR gestartet, das über sechs Kopplungsstutzen verfügte. Ihm folgten die Wissenschaftsmodule Kwant 1 und 2, Kristall, Spektr und Priroda, mit denen ein beispielloses Forschungsprogramm absolviert wurde. 

 
Eigentlich sollte der Nachfolger der sieben Salut-Stationen nur fünf Jahre die Erde umkreisen. Doch die Technik erwies sich als so exzellent und robust, dass daraus 15 Jahre wurden. Am  23. März 2001 wurde das noch voll funktionstüchtige Himmelslabor gezielt über dem Pazifik zum Absturz gebracht und verglühte weitgehend in den dichten Schichten der Atmosphäre. Viel Erfahrungen mit der MIR flossen in den Bau der Internationalen Raumstation ISS ein.
 
In der MIR haben insgesamt 104 Kosmonauten und Astronauten aus 12 Ländern geforscht und gelebt, darunter auch Klaus-Dietrich Flade, Ulf Merbold, Thomas Reiter und Reinhold Ewald. Sie kamen mit  22 Sojus-Raumschiffen und 9 Shuttles auf die Umlaufbahn. Das Gros der Besucher stellten aber nicht die Russen, sondern die Amerikaner. Erster Ausländer an Bord war der Syrer Faris, der heute im türkischen Exil lebt.
 
Den Zerfall der UdSSR 1991 erlebten Sergej Krikaljow und Alexander Wolkow im All. Sie waren als Sowjetbürger gestartet und landeten als Bürger der Russischen Föderation. Mit 438 Tagen am Stück stellte der russische Arzt Waleri Poljakow 1994/95 einen bis heute gültigen Langzeitflugweltrekord auf. 
 
Auch mehrere Havarien ereigneten sich in den 15 MIR-Jahren, darunter ein Brand und die Kollision eines Progress-Frachters mit einem Modul. Sie gingen aber dank der Professionalität der Stammbesatzungen alle glimpflich aus. Beim Löschen des Brandes half auch Reinhold Ewald mit.
 
(c) Gerhard Kowalski 
Ein Gedanke zu „Kalenderblatt: 30 Jahre Raumstation MIR“

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