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Fahne NordkoreaPjöngjang, 7. Februar 2016 — Die Regierung Nordkoreas will am Sonntag eine Rakete mit einem Erdfernerkundungssatelliten ins All geschossen haben. Der Start des fünfstufigen Trägers mit Kwangmyongsong-4 an der Spitze vom Testzentrum Sohae im Nordwesten des Landes sei erfolgreich gewesen, der Satellit habe seine Umlaufbahn erreicht, teilte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA in Pjöngjang mit. Bisher gibt es jedoch keinerlei Signale des Satelliten, der nach offiziellen Angaben Meßtechnik und Telekommunikationseinrichtungen an Bord hat.

Der Start hat weltweite Proteste ausgelöst, da vermutet wird, dass es sich hierbei um den Test einer atomaren Langstreckenrakete handelt. Der UN-Sicherheitsrat wurde zu einer Sondersitzung einberufen. 
 
Das russische Außenministerium erklärte, Pjöngjang habe die Appelle der internationalen Gemeinschaft ignoriert und missachte ein weiteres Mal die Normen des Völkerrechts. Das Vorgehen Nordkoreas verschärfe ernsthaft die Lage auf der koreanischen Halbinsel und in Nordostasien generell und spiele jenen in die Hand, die auf eine Blockpolitik und die Verschärfung der militärischen Konfrontation setzen. Das schade der Sicherheit der Länder in dieser Region und in erster Linie Nordkoreas selbst.
 
Fast wortgleich reagierten die USA. Außenminister John Kerry betonte, sein Land arbeite mit seinen Partnern und den Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates an einer adäquaten Antwort auf die „große Provokation“ Nordkoreas.
 
China „bedauerte“ den Start. Natürlich habe Nordkorea das Recht, den Weltraum für friedliche Zwecke zu nutzen. Doch dieses Recht  sei derzeit durch Resolutionen des UN-Sicherheitsrates eingeschränkt.
 
Kwangmyongsong-4 ist angeblich der zweite erfolgreich gestartete Satellit bei fünf  Versuchen. Bis dato sind aber noch nie Signale der Satelliten empfangen worden.
 
(c) Gerhard Kowalski