Houston, 20. April 2010 — Mit einem Tag Verspätung ist die US-Raumfähre „Discovery“ am Dienstag von ihrer Mission zur Internationalen Raumstation ISS zurückgekehrt. Der Shuttle mit sieben Astronauten an Bord, darunter erstmals drei Frauen, sei im zweiten Anlauf um 15.08 Uhr deutscher Zeit sicher auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) gelandet, teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in Houston (Texas) mit. Eine erste Landemöglichkeit um 13.34 Uhr konnte wegen Nebels und  Regens nicht genutzt werden. Bereits am Montag mussten zwei Versuche wegen schlechten Wetters abgesagt werden. Die Fähre hatte am Samstag von der ISS abgedockt.

Der Shuttle hatte einen neuen Ammoniaktank, einen neuen Stellkreisel (Gyroskop) für das Lageregelungssystem, vier Wissenschaftsschränke, Ersatzteile für die Abwasseraufbereitungsanlage, eine neue Schlafkabine und andere Versorgungsgüter zur Station gebracht. Bei drei Ausstiegen in den freien Raum wurden der Tank für das Kühlsystem montiert und weitere Außenbordarbeiten durchgeführt.

Der 15-Tage-Flug wurde allerdings durch den Ausfall der Ku-Band-Antenne überschattet. Dadurch konnte die Crew unter Kommandant Alan Poindexter nicht wie üblich nach dem Start selbst Live-TV-Bilder vom Hitzeschild zur Erde senden, um mögliche Beschädigungen zu dokumentieren. Das geschah erst nach dem Ankoppeln mit Hilfe der ISS-Technik. Der Flug wurde zudem um einen Tag verlängert, um den Astronauten die Möglichkeit zu geben, den Hitzeschild noch einmal eingehend zu inspizieren.

Die „Discovery“-Mission war der 131. Flug einer Raumfähre seit 1981 überhaupt und der 33. Start eines Shuttles zur ISS. Bis zur Einstellung des Shuttle-Programms im Herbst sind noch drei Missionen geplant. Die nächste findet bereits Mitte Mai statt. Da bringt die „Atlantis“ das Kleine Forschungsmdul (MIM-1) der Russen zur Station. Danach steigt im Juli noch einmal die „Endeavour“ auf, bevor im September die „Discovery“ mit dem 39. Start ihrer „Karriere“ die Shuttle-Ära beendet.

Die Raumfähre hatte 1984 ihren Erstflug absolviert und am 24. April 1990, also vor fast genau 20 Jahren,  auch das Weltraumteleskop „Hubble“ auf seine Umlaufbahn gehievt.

(Material für ddp)