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Logo DLRKöln, 13. Januar 2016 —  In nur noch 385 Kilometern Entfernung von der Oberfläche fliegt die Raumsonde Dawn derzeit über Ceres hinweg. Das Ergebnis sind Fotos, die den Zwergplaneten in der bisher besten Auflösung von 35 Metern pro Bildpunkt zeigen und die Wissenschaftler auf eine Oberfläche voller Krater, Risse, Aufwölbungen und heller Flecke blicken lassen, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln mit . „Ceres hat einen recht anständigen Eisanteil und ist daher ein sehr dynamischer Körper – das macht den Zwergplaneten auch so spannend“, sagte Ralf Jaumann, Planetenforscher am DLR und Mitglied im Dawn-Team der Mission, zur Erklärung. „Es gibt vollkommen unterschiedliche Krater, stellenweise ist die Oberfläche auch schon wieder ausgeglichen, und es gibt rätselhaftes helles Material.“ Den Planetenforschern stellten sich „jede Menge Fragen“,
 
Ceres ist bereits der zweite Himmelskörper, der im Laufe der Dawn-Mission untersucht wird. Den Gesteinsasteroiden Vesta hatten die Planetenforscher von Juli 2011 bis September 2012 im Blick. Seit März 2015 erforscht die Mission den ehemaligen Asteroiden Ceres, der 2006 der neuen Klasse der Zwergplaneten zugeordnet wurde. „Beide sind auf ihre Art spannend: Vesta als trockener Asteroid aus Gestein, Ceres als nasser Asteroid mit einem hohen Eisanteil – es sind zwei völlig unterschiedliche Welten, die eine unterschiedliche Entwicklung durchlaufen haben“, sagte Jaumann.
 
Voraussichtlich bis Ende Juni 2016 wird Dawn in 385 Kilometern Entfernung um Ceres kreisen. Nach dem Ende der Mission bleibt sie dort in einem stabilen Orbit. Bis dahin wird die Sonde allerdings noch zahlreiche wissenschaftliche Daten zur Erde senden. 
 
Die Mission Dawn wird vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der US-Weltraumbehörde NASA geleitet. JPL ist eine Abteilung des California Institute of Technology in Pasadena. Die University of California in Los Angeles ist für den wissenschaftlichen Teil der Mission verantwortlich.
Das Kamerasystem an Bord der Raumsonde wurde unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen in Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin und dem Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze in Braunschweig entwickelt und gebaut. 
 
(c) Gerhard Kowalski