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Credit: Roskosmos
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Moskau, 24. Dezember 2015 — Der Chef des staatlichen russischen Raumfahrtkonzerns GK Roskosmos, Igor Komarow, hat sich lobend über den gelungenen Versuch des privaten US-Unternehmens SpaceX geäußert, die ausgebrannte erste Stufe seiner Falcon 9-Trägerrakete wieder heil zur Erde zurückzuführen. „Das nötigt Hochachtung ab“, sagte Komarow am Heiligen Abend vor Journalisten in Moskau. Damit könnten in Zukunft die Kosten für Raketenstarts gesenkt werden. Er hoffe, dass das, was die „amerikanischen Industriellen“ tun, auch einmal zur Verringerung der Kosten für Raumflugkörper führt.

Komarow erinnerte daran, dass im neuen Föderalen Weltraumprogramm (FKP) Moskaus für die Jahre 2016-25, das verspätet Anfang des neuen Jahres beschlossen werden soll, auch Projekte zur Rückführung von Raketenstufen vorgesehen sind. Einzelheiten nannte er allerdings nicht. 
Tatsache ist, dass Russland mit dem Projekt Baikal im Rahmen seines Angara-Programms bereits Anfang des Jahrhunderts ähnliche Versuche angekündigt hat. Dabei sollte damals die Raketenstufe wie ein Flugzeug horizontal landen.
 
In der Nacht zum Dienstag war es der Firma von Elon Musk gelungen, die Erststufe einer Falcon unbeschadet vertikal auf die Erde zurückzuführen. Dazu waren drei Zündungen der Retroraketen erforderlich. Die Stufe landete zwölf Minuten nach dem Start stehend rund zehn Kilometer von der Startrampe entfernt auf festem Boden auf dem militärischen Teil des Weltraumbahnhofs Cape Canaveral (Florida). Zuvor waren zwei Versuche knapp gescheitert, eine solche Landung auf einer speziellen schwimmenden Plattform im Atlantik zu vollziehen.
Musk selbst nannte den gelungenen Versuch einen Wendepunkt auf dem Weg zur Gründung einer Stadt auf dem Mars. Ohne wiederverwendbare Raketen sei das finanziell nicht möglich.
 
(c) Gerhard Kowalski