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Credit: SpaceX
Credit: SpaceX

Cape Canaveral, 22. Dezember 2015 — Nach der Juni-Katastrophe hat sich die Falcon 9 von SpaceX mit einem Paukenschlag zurückgemeldet. Im zweiten Anlauf hat eine verbesserte Version des schweren Träges des kalifornischen Unternehmens in der Nacht zum Dienstag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) elf OG2-Nachrichtensatelliten von Orbcomm problemlos ins All geschossen. Ein erster Versuch musste am Montag früh abgebrochen werden. 

Zugleich gelang es erstmals in der Raumfahrt, die Erststufe der Rakete unbeschadet auf die Erde zurückzuführen. Dazu waren drei Zündungen der Retroraketen erforderlich. Die Stufe landete um 2.40 Uhr deutscher Zeit und damit 12 Minuten nach dem Start stehend rund zehn Kilometer von der Startrampe entfernt wieder auf festem Boden auf dem militärischen Teil von Cape Canaveral. Das wird als erster Schritt zur kostensparenden Wiederverwendung der Erststufe einer „Einwegrakete“ gewertet. Zuvor waren Versuche knapp gescheitert, eine solche Landung auf einer speziellen schwimmenden Plattform im Atlantik zu vollziehen.
Der russische Raumfahrtexperte Alexandr Shelesnjakow sagte der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, die erste vertikale Landung einer ausgebrannten Trägerraketenstufe sei ein „bedeutsamer Schritt“ bei der Erschließung des Alls vor allem für die kommerzielle Nutzung der Weltraumtechnik, aber noch kein „revolutionäres Ereignis“. In absehbarer Zeit drohe der russischen Industrie dadurch keine Gefahr. Allerdings müssten die russischen Unternehmen an der Verringerung der Nutzlastkosten „arbeiten“, um weiterhin erfolgreich auf dem Weltmarkt konkurrieren zu können.
Es war dies zugleich der erste Start der Falcon 9 nach der Katastrophe vom 28. Juni. Damals explodierte ein solcher Träger, der eine Dragon-Kapsel mit zwei Tonnen Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS bringen sollte, zweieinhalb Minuten nach dem Start. Grund war ein Problem mit einem Flüssigsauerstofftank. Inzwischen wurde die Rakete umgerüstet und vervollkommnet.
 
(c) Gerhard Kowalski