Di. Nov 26th, 2024
Credit: Orbital Sciences Corp.
Credit: Orbital Sciences Corp.

Houston, 9. Dezember 2015 — Das private US-Frachtraumschiff Cygnus  hat am Mittwoch rund 3,3 Tonnen Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS gebracht. Das unbemannte Raumschiff der Orbital Sciences Corporation wurde um 12.19 Uhr deutscher Zeit von dem amerikanischen Astronauten Kjell Lindgren per Roboterarm „eingefangen“ und dann an das Modul Unity umgesetzt und um 15.26 Uhr angedockt, teilte das Kontrollzentrum in Houston (Texas) mit. Die US-Frachter haben im Gegensatz zu den russischen kein automatisches Kopplungsaggregat.

Cygnus war am Sonntagabend im vierten Anlauf an der Spitze einer Atlas V-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) gestartet. Drei vorangegangene Startversuche mussten wegen schlechten Wetters abgesagt werden.
Der Frachter bringt beim nunmehr vierten Versorgungsflug unter anderem 1,2 Tonnen Proviant und 860 Kilogramm wissenschaftliche Ausrüstungen auf die Umlaufbahn. Es ist dies der erste Start nach dem Absturz des Vorgängers auf dem Weltraumbahnhof Wallops Island (Virginia) nach der Explosion der firmeneigenen Antares-Trägerrakete im Oktober.
Für 2016 hat das Unternehmen mindestens drei Starts im Auftrag der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA zur ISS geplant. Zwei davon sollen mit einer Antares, der dritte erneut mit einer Atlas V erfolgen.
Insgesamt sind acht kommerzielle Cygnus-Missionen zur Raumstation vorgesehen. Die NASA zahlt Orbital Sciences dafür 1,9 Milliarden Dollar.
Es ist dies zugleich der erste Start eines Cygnus-Frachters mit der Atlas V, der erste Einsatz dieses Trägers im Rahmen des ISS-Programms und die 164. Mission zur Station überhaupt.
(c) Gerhard Kowalski