Sternenstädtchen, 10. November 2015 — Die USA sind nicht daran interessiert, sich am Bau einer neuen Raumstation nach dem Ende der ISS 2024 zu beteiligen. Die Amerikaner hielten dagegen an ihrer Vorstellung fest, die niedrige Erdumlaufbahn „zu kommerzialisieren“, sagte der Vizepräsident des Raumfahrtkonzerns RKK „Energija“, Alexandr Deretschin, am Dienstag auf einer Konferenz zum Thema „Bemannte Flüge ins All“ im Kosmonautenausbildungszentrum (ZPK) „Juri Gagarin im „Sternenstädtchen“ bei Moskau. Andere Länder, die nicht soviel Geld haben, zeigten aber durchaus Interesse für so ein Projekt.
In Russland würden derzeit mehrere Varianten für einen ISS-Nachfolger diskutiert, teilte der Manager Medienberichten zufolge mit. Eine davon sehe vor, das russische Segment abzukoppeln und aus drei Elementen eine eigene Station zu errichten. Diese würde dann möglicherweise aus einem Wissenschaftlich-Energetischen, einem Kopplungs- und einem Mehrzwecklabormodul bestehen. Es gebe bereits Gespräche mit anderen Ländern über dieses Vorhaben.
Auf der Konferenz wurde auch der Prototyp des neuen Weltraumroboters „Andronawt“ vorgestellt, der Raumfahrer auf der ISS, aber auch etwa bei Missionen zum Mond in ihrer Arbeit unterstützen soll.
(c) Gerhard Kowalski