Dubai, 9. November 2015 — Nach den westlichen Sanktionen wegen der Ukraine-Krise ersetzt die russische Raumfahrt zunehmend ihre bisherigen Elektronik-Importe durch Eigenproduktionen. Bei einer Analyse habe man festgestellt, dass die Branche etwa ein Drittel ihres Bedarfs auf diese Weise decken kann, sagte der Generaldirektor des „Reschetnew“-Konzerns, Nikolai Testojedow, auf der Dubai Airshow-2015. Derzeit stammten drei Viertel der Bauteile bei den Militärsatelliten bereits aus russischen Komponenten, und beim Weltraumsatellitennavigationssystem GLONASS betrage der Anteil rund 50 Prozent, fügte er hinzu.
Bislang hatte Russland rund 90 Prozent seiner weltraumtauglichen Mikroelektronik aus Westeuropa und den USA bezogen. Diese Importe müssen nun nach den Sanktionen abgelöst werden. Russland baut deshalb fieberhaft eine eigene Mikroelektronikproduktion auf. Bis diese „steht“, vergehen aber noch einige Jahre, wie der zuständige Vizepremier Dmitri Rogosin immer wieder betonte.
Die Lücke soll bis dahin vor allem durch Importe aus China und anderen Staaten geschlossen werden. Chinas Produktion solcher Bauteile sei bereits weit fortgeschritten, sagte Testojedow. Doch die weltraumtauglichen Elemente „höchster Kategorie“ genügten noch nicht den russischen Ansprüchen.
(c) Gerhard Kowalski