Moskau, 22. Oktober 2015 — Der Jungfernflug des ersten Frachters der neuen Progress MS-Serie kann erst erfolgen, wenn die genauen Ursachen des Absturzes von Progress M-27M vom Mai geklärt und abgestellt sind. Bisher sei der 21. November geplant, sagte der Generaldirektor des Raketen-Kosmischen Zentrums (RKZ) Progress in Samara, Alexandr Kirilin, der Nachrichtenagentur TASS.
Progress M-27M war am 28. April mit 2,4 Tonnen Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS gestartet worden, dann aber außer Kontrolle geraten und am 8. Mai über dem Pazifik in den dichten Schichten der Atmosphäre verglüht. Als bisherige Ursache gilt eine unvorschriftsmäßige Abtrennung des Frachters von der 3. Stufe der neuen Sojus-2.1a-Trägerrakete. Dadurch sei das automatische Raumschiff beschädigt worden, hatte die Raumfahrtbehörde Roskosmos damals mitgeteilt.
Der Fehlschlag hatte das ISS-Programm erheblich durcheinander gebracht, da der Sojus-Träger künftig auch für bemannte Missionen eingesetzt werden soll. So mussten die Starts beziehungsweise Landungen von zwei bemannten Sojus-Kapseln verschoben werden.
Die neue Progress-Version zeichnet sich gegenüber ihren Vorgängern durch ein neues Annäherungs- und Kopplungssystem sowie einen verbesserten Meteoritenschutz aus.
Die Progress-Frachter sind seit 1978 im Einsatz.
(c) Gerhard Kowalski