Houston/Moskau, 16. September 2015 — Halbzeit für die Jahresflieger in der Internationalen Raumstation ISS. Am Dienstag waren der Russe Michail Kornijenko (Foto li.) und sein US-Kollege Scott Kelly (Foto re.) 171 Tage unterwegs. Nun geht es beim Weltraum-Marathon bergab. Am 3. März 2016 sollen die Männer nach 342 All-Tagen wieder auf die Erde zurückkehren.
Das Experiment soll der Wissenschaft helfen, besser zu verstehen, wie der menschliche Organismus auf Langzeitmissionen reagiert und sich daran anpasst, teilte die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA mit. Kornijenko und Scott nehmen dazu an zahlreichen wissenschaftlichen Experimenten teil, die dann von beiden Seiten gründlich ausgewertet werden. Dabei geht es auch um die Senkung der Kosten und die Erhöhung der Effektivität der künftigen Weltraumforschung.
Nach Abschluss des Fluges ist Kelly mit den 342 Tagen neuer US-Rekordhalter. Die Russen haben bereits seit den 1990-er Jahren eine ganze Reihe Jahresflieger. Absoluter Rekordhalter ist der Weltraumarzt Waleri Poljakow. Er hat 1994/95 437 Tage hintereinander in der Raumstation MIR gearbeitet und damit quasi im Selbstversuch einen Marsflug simuliert.
(c) Gerhard Kowalski