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Padalka
Credit: ZPK

Koroljow/Dsheskasgan (Kasachstan),  12. September 2015 — Der russische Kosmonaut Gennadi Padalka ist am Samstagmorgen mit einem neuen Langzeitflugweltrekord von der Internationalen Raumstation ISS auf die Erde zurückgekehrt. Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner nunmehr 5. Weltraummission hat er 878 All-Tage auf seinem Konto. Er entthronte damit seinen Landsmann Sergej Krikaljow, der es bei sechs Flügen auf 803 Tage brachte.

Das Raumschiff Sojus TMA-16M mit Padalka, dem Kasachen Aidyn Aimbetow und dem dänischen ESA-Astronauten Andreas Mogensen an Bord landete wohlbehalten um 6.52 Uhr Ortszeit (2.52 Uhr deutscher Zeit) kurz vor Sonnenaufgang in der kasachischen Steppe rund 146 Kilometer südöstlich der Kupferstadt Dsheskasgan, wie das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau mitteilte.  Zur schnellen Bergung der Rückkehrer waren rund 200 Militärs mit 14 Hubschraubern, 4 Flugzeugen und 15 geländegängigen Fahrzeugen aufgeboten worden.
Das Trio wurde zügig aus der rußgeschwärzten Landekapsel evakuiert und war bei sichtlich guter Laune. Erster Gratulant beim neuen Rekordhalter war der Chef der Kosmonautenausbildungszentrums (ZPK) „Juri Gagarin“, Juri Lontschakow.  Padalka aß während des Gesprächs mit seinem Freund mit Genuss einen Apfel.
Der Kosmosveteran war am 27.  März zur ISS gestartet und hatte zuletzt als Kommandant der 44. Stammbesatzung fungiert. Aimbetow und Mogensen waren vor zehn Tagen mit dem Russen Sergej Wolkow an Bord des Raumschiffes Sojus TMA-18M  zur Station geflogen und hatten acht Tage in ihr zahlreiche Experimente durchgeführt. Im Mittelpunkt der Iriss-Mission des Dänen standen technologische Tests.
Padalkas Platz in der ISS hat nun Wolkow übernommen. Er setzt den Flug mit seinen Landsleuten Michail Kornijenko und Oleg Kononenko, den US-Astronauten Scott Kelly und Kjell Lindgren sowie dem Japaner Kimiya Yui fort. Scott ist Chef der nunmehr 45. ISS-Stammbesatzung.
 
Das Trio wurde nach einem kurzen medizinischen Check noch am Landeplatz in Hubschraubern in die kasachische Hauptstadt Astana geflogen, wo es von Präsident Nursultan Nasarbajew begrüßt wurde.  Padalka und Aimbetow traten danach die Reise ins „Sternenstädtchen“ bei Moskau an, wo die Wiederanpassung an die irdische Schwerkraft erfolgt, während Mogensen in das Europäische Astronautenzentrum (EAC) nach Köln flog.

(c) Gerhard Kowalski