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Credit: Roskosmos

Moskau/Wostotschny, 22. August 2015 — Die Bauarbeiten auf dem neuen russischen Kosmodrom Wostotschny im fernöstlichen Amur-Gebiet hinken noch immer bis zu zwei Monaten hinter dem Plan her. Premierminister Dmitri Medwedew hat deshalb bei einem Besuch auf der wichtigsten Baustelle des Landes von der Leitung gefordert, sich „maximal“ auf die pünktliche Fertigstellung der Objekte zu konzentrieren, die für den ersten Start unbedingt erforderlich sind, berichten Moskauer Nachrichtenagenturen. 


Vizepremier Dmitri Rogosin, der in der Regierung für das Militär und die Raumfahrt verantwortlich zeichnet, versprach, das „Startminimum“ bis Ende September zu erfüllen. Zu Weihnachten soll von Wostotschny die erste Sojus-2-Trägerrakete unbemannt ins All geschossen werden. Der erste bemannte Start ist für 2018 geplant. Später sollen hier auch die neuen Angara-Träger aufsteigen.

Medwedew sagte, die Ausmaße der Baustelle seien zwar gewaltig und die technischen Lösungen grandios. Dennoch sei der Fertigungstellungsgrad der Objekte noch „unzureichend“. Deshalb müsse der Planrückstand unbedingt aufgeholt werden. Er werde keine Terminverzögerung dulden, stellte der  Premier klar und kündigte an, für die dafür erforderlichen zusätzlichen Mittel und Kapazitäten zu sorgen.

Russland hat bisher nach heutigem Umrechnungskurs rund 2,5 Milliarden Euro in das Prestigeobjekt gesteckt, mit dem es sich auf Anregung von Präsident Wladimir Putin von Kasachstan unabhängig machen will, auf  dessen Territorium nach dem Zerfall der UdSSR das Kosmodrom Baikonur liegt. 

(c) Gerhard Kowalski