Moskau, 19. August 2015 — Am 19. August 1960 sind die Hündinnen Belka und Strelka vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan aus in den Weltraum geschossen worden. Nach 25 Stunden und 17 Erdumkreisungen in ihrem Raumschiff Sputnik-5 kehrten sie in einem Landecontainer als erste Hunde wohlbehalten zur Erde zurück. Das Verhalten der mit einem roten und einem blauen „Raumanzug“ bekleideten Tiere war während des Fluges mit zwei Kameras festgehalten worden. Die offizielle Nachrichtenagentur TASS meldete am nächsten Tag, die Hündinnen fühlten sich nach der Landung „gut“.
Nach ihrem Ausflug ins All lebten die Tiere in einem Speziallabor des Wissenschaftlichen Forschungsinstituts für Luftfahrtmedizin (NII AM) der Luftstreitkräfte des Verteidigungsministeriums der UdSSR. Hier brachte Strelka auch bald sechs Junge zur Welt. Eines davon wurde auf Weisung von Parteichef Nikita Chruschtschow der Gattin des damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, Jacqueline, zum Geschenk gemacht.
Die Sowjetunion hat insgesamt neun Hunde in den Weltraum geschossen. Den Anfang machte im November 1957 mit Sputnik-2 die weltberühmte Hündin Laika, deren Rückführung zur Erde allerdings nicht geplant war. Zwei Starts misslangen, wobei vier Tiere ums Leben kamen. Die letzten vierbeinigen Raumfahrer Weterok und Ugoljok verbrachten 1966 die Rekordzeit von 22 Tagen auf der Umlaufbahn.
(c) Gerhard Kowalski