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Credit: NASA
Credit: NASA

Houston, 13. April 2010 — Das doppelte Kühlsystem der Internationalen Raumstation ISS ist seit Dienstag wieder komplett. Bei ihrem dritten und letzten Ausstieg haben zwei Astronauten der US-Raumfähre „Discovery“ in knapp sechseinhalb Stunden die Installation eines Ammoniaktanks an der rechten Seite der Station  abgeschlossen, teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in Houston (Texas) mit. Die Missionsspezialisten Rick Mastracchio und Clayton Anderson verlegten dazu in einem letzten Arbeitsgang die Rohrleitungen. Der Tank war bei den ersten beiden „Weltraumspaziergängen“ am Wochenende an die ISS umgesetzt worden.

Die ISS verfügt über zwei voneinander unabhängige Kühlsysteme. Mit Ammoniak als Kühlmittel leiten sie die Wärme ab, die von den elektrischen Geräten der Station erzeugt wird. Das System an der linken Seite hatte erst vor kurzem einen neuen vollen Tank erhalten.
Beim Verstauen des alten Tanks in der Shuttle-Ladebucht gab es allerdings Probleme. Die Männer brauchten mehr Zeit als geplant für seine Befestigung auf der Trägerplattform. Daraufhin wurden einige Programmpunkte gestrichen. Mastracchio und Anderson verlegten statt dessen für die nächste Shuttle-Mission im Mai unter anderem ein Antennenkabel. Der leere Tank wird zur Erde mitgenommen, dort gefüllt und bei einer der noch ausstehenden drei Shuttle-Missionen wieder auf die Umlaufbahn gebracht.
Die anderen Mitglieder der Shuttle- und ISS-Crew haben indes am Dienstag die Entladung der letzten Versorgungsgüter fortgesetzt, die von der „Discovery“ auf die Umlaufbahn gebracht worden waren.
Der Shuttle koppelt am Samstag – einen Tag später als ursprünglich geplant – wieder von der Station ab und wird am Montag auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) zurückerwartet. Die Mission der „Discovery“ war am Wochenende um einen Tag auf 14 Tage verlängert worden. Damit soll die Crew um Kommandant Alan Poindexter die Möglichkeit erhalten, beim Gemeinschaftsflug mit der ISS noch einmal den Hitzeschild der Raumfähre gründlich auf mögliche Schäden zu untersuchen. Wegen des Ausfalls der Ku-Band-Antenne des Suttles konnten die Aufnahmen, die die Mannschaft beim zweitägigen Flug zur ISS vom Hitzeschild gemacht hat, nicht in Echtzeit, sondern erst nach dem Ankoppeln mit Hilfe der Stationstechnik zur Erde gefunkt werden.
(Material für ddp)