Houston, 8. August 2015 — Überraschende Kunde aus den USA: Zum ersten Mal planen die Amerikaner die Durchführung eines Experiments in der Internationalen Raumstation ISS, das von chinesischen Wissenschaftlern vorbereitet wurde. Der Vertrag darüber sei zwischen der Gesellschaft NanoRacks, die eng mit der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA zusammenarbeitet, und dem Pekinger Technologischen Institut geschlossen worden, berichtet die Zeitung „Houston Chronicle“. Ziel des Experiments sei es, im kommenden Jahr im US-Segment der Station die Einwirkung der kosmischen Strahlung auf menschliche DNA zu untersuchen. Die Wissenschaft erwarte sich davon wichtige Erkenntnisse für künftige Flüge in den fernen Weltraum.
NanoRacks-Chef Jeffrey Manber sagte, das Geschäft trage rein kommerziellen Charakter und habe den „Segen“ der NASA. Insofern sei das gemeinsame Projekt auch „wichtig und symbolisch“. Denn eigentlich ist eine solche Zusammenarbeit vom US-Kongress verboten worden. Experten gehen jedoch davon aus, dass dieser Vertrag nicht unter das Verbot fällt, da dabei keine US-Technologie an die Chinesen weitergegeben wird.
Die chinesischen Apparaturen für das Experiment sollen mit einem privaten Dragon-Frachter auf die Umlaufbahn gebracht werden. Peking zahlt NanoRacks dafür nach Angaben der Zeitung rund 200.000 Dollar.
Die Gesellschaft mit Sitzen in Houston (Texas) und Washington D.C. arbeitet seit 2010 mit der NASA in der Labortechnik zusammen.
(c) Gerhard Kowalski