Sa. Nov 23rd, 2024
Credit: ZPK

Astana, 31. Juli 2015 — Der kasachische Kosmonaut Aidyn Aimbetow (im Bild links) fliegt am 2. September für nur 20 Millionen Dollar zur Internationalen Raumstation ISS. Der Flugpreis werde erst im kommenden Jahr fällig, teilte die kasachische Raumfahrtagentur Kaskosmos in Astana mit.  Aimbetow werde in der ISS-Stammbesatzung als Bordingenieur fungieren und zugleich ein nationales Wissenschaftsprogramm abarbeiten.


Der Kasache ersetzt kurzfristig die Britin Sarah Brightman, die eigentlich als erste Sängerin und achter Weltraumtourist zur Station fliegen wollte. Die Sopranistin war am 14. Mai überraschend von ihrem Vorhaben zurückgetreten. Sie machte dafür familiäre Gründe geltend. Nach Medienberichten soll sie aber Probleme gehabt haben, die Flugkosten von 52 Millionen Dollar aufzubringen. 
Im Vergleich dazu sind die 20 Millionen Dollar für Aimbetow ein echter Freundschaftspreis. Dazu muss man wissen, dass Russland, dessen Kosmodrom Baikonur seit dem Zerfall der Sowjetunion auf dem Territorium Kasachstans liegt, aus wohlverstandenem Eigeninteresse eine strategische Partnerschaft mit Astana unterhält und jährlich 118 Millionen Dollar Pacht zahlt. Mit dieser Summe soll jetzt wohl der Flugpreis verrechnet werden.
Die NASA muss übrigens pro Sitz in den russischen Raumschiffen 72 Millionen Dollar berappen.
Aimbetow fliegt zusammen mit dem Russen Sergej Wolkow und dem dänischen ESA-Astronauten Andreas Mogensen mit dem Raumschiff  Sojus TMA-18M  für zehn Tage zur Station. Sein Double ist der Russe Sergej Prokopjew. Das Brightman-Double, der japanische Geschäftsmann Satoshi Takamatsu, soll 2017 oder 2018 eine Chance erhalten, als Tourist die Station zu besuchen. 

Der Kasache hatte sich 2007  zusammen mit einem Landsmann im Kosmonautenausbildungszentrum (ZPK) „Juri Gagarin“ im „Sternenstädtchen“ bei Moskau auf einen Flug zur ISS vorbereitet, der im Herbst 2009 stattfinden sollte. Doch Kasachstan war damals nicht in der Lage gewesen, die erforderlichen 30 Millionen Dollar dafür aufzubringen. Inzwischen trainiert Aimbetow im ZPK wieder  für seine Kurzmission.
 
(c) Gerhard Kowalski
2 Gedanken zu „Kasache fliegt zum Freundschaftspreis zur ISS“
  1. hallo Herr Kowalski

    Angenommen diese Mission würde ihr Ziel nicht erreichen; würde dann Padalka mit Hui und Lindgren zurückkehren?
    Das würde auf jeden Fall vom wissenschaftlichen Programm her mehr Sinn machen als eine Rueckkehr mit
    „seiner“ Mannschaft. Gibt es da irgendwelche Pläne die man im voraus in Betracht zog?
    v.D. Gruss

  2. Lieber Herr Mortini,

    diese Frage kann ich nicht aus dem Hut beantworten, werde mich aber danach erkundigen.

    Besten Gruß

    G Kowalski

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